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«La Forteresse»: Wir verlosen 80 Tickets

Historische Persönlichkeiten äussern sich zu Studiums-Sorgen. Dieses Mal: Charles Darwin.

14. Februar 2009

Es gibt vieles zu verlieren, nicht aber die Hoffnung. In Vallorbe befindet sich »La Forteresse», eines von fünf Empfangs- und Verfahrenszentren EVZ für Asylsuchende in der Schweiz. Ursprünglich als Luxushotel konzipiert, stellt es heute einen Übergangsort, einen ungewissen Raum der Angst und Zuversicht dar. Inmitten von Stacheldraht und Überwachungskameras werden Anhörungen durchgeführt. Es treffen Menschen unterschiedlichster Kulturen aufeinander. Hilfswerksvertreter, Führsorgende, Befrager, Sicherheitskräfte und Seelsorgende arrangieren sich in einem unaufhörlichen Strom von Kommen und Gehen.

Die Frage nach der Angst

Der Regisseur Fernand Melgar, geboren 1961, reiste als 2-Jähriger heimlich mit seiner Mutter von Marokko in die Schweiz, weil sein Vater hier als Saisonnier arbeitete. Die Abstimmung 2006 zum neuen Schweizer Asylverfahren machte Melgar in persönlicher Weise betroffen. Er wollte der Frage nachgehen, «woher in diesem Land die Angst vor dem Fremden kommt, warum wir unsere Türen verschliessen und dieses einstige Asylland in eine uneinnehmbare Festung verwandeln». Bereits für verschiedene seiner früheren Werke («EXIT – das Recht zu sterben», 2005, «Premier Jour», 2000-2003, «Classe d’accueil», 1998) prämiert und ausgezeichnet, erhielt Malgar für «La Forteresse» unter anderem den Preis «Rencontres Internationales du film documentaire Montréal».

Warten auf ein Schicksal

Vor dem Beginn der Dreharbeiten verbrachte Melgar einige Zeit vor Ort, um eine Vertrauensbasis mit den Mitarbeitern und Asylsuchenden herzustellen. Er schoss über 4000 Fotos, um festzustellen, «wie diese Menschen auf eine Kamera reagieren und das anwesende Filmteam wahrnehmen würden». Dann wurde während 60 Tagen gedreht. Genauso lange dauert ein maximaler Verfahrensaufenthalt in der Festung. Ohne Off-Kommentare, ohne Interviews, ohne Musik, nur beobachtend dokumentiert der Film respektvoll und nicht ohne Humor einen Ort zwischen den Grenzen.

Die Protagonisten sind zweihundert Männer, Frauen und Kinder verschiedenster Herkunft, welche gleichzeitig ein- und ausgeschlossen sind. Sie warten darauf, dass der Bund über ihr Schicksal entscheidet.

Der Fokus liegt dabei auf Begegnungen, unscheinbaren Blicken, Feinheiten in einer alltäglichen Abnormität. Der Film lässt dem Betrachter Raum, seine eigene Ansicht zu hinterfragen und öffnet einen unverbrauchten und offenen Blick auf ein weit auseinandergerissenes Thema.

Verlosung: Gewinne 40 × 2 Tickets für die exklusive Vorpremiere am Donnerstag, 12. März im Riff Raff in Zürich, Teilnahme möglich bis am 5. März.

Links

Homepage des Films Kino Riff Raff