Gratis-Tampons kommen gut an

Seit dem Start des neuen Pilotprojekts für kostenlose Menstruationsprodukte ist nun mehr als ein Monat vergangen. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv und bereits sind weitere Veränderungen in Planung.

13. November 2023

Im Oktober 2021 startete die ETH ein Pilotprojekt, bei dem gratis Menstruationsprodukte angeboten wurden. Fast zwei Jahre später hat die Universität Zürich ein vergleichbares dreimonatiges Pilotprojekt lanciert. Die Rückmeldungen von Studierenden waren durchwegs positiv. «Es ist noch nie vorgekommen, dass wir so viel positives Feedback zu einem Thema erhalten haben», sagt Seraina Eisele vom VSUZH-Vorstand und der Gleichstellungskommission (GSK), «und vor allem haben wir keine negativen Rückmeldungen erhalten, sondern die Bemerkung, dass es auch unbedingt an den anderen Standorten gratis Menstruationsprodukte braucht».  

Es ist nicht das erste Mal, dass es an der Universität Zürich gratis Binden und Tampons gibt. Tatsächlich sind studentische Organisationen schon seit 2021 in diesem Bereich aktiv, zum Beispiel der Fachverein Anglistik (FAVA). Im Oktober 2021 beschloss die damalige Präsidentin Sydney zusammen mit den anderen Mitgliedern des Fachvereins, in allen Toiletten des Englischen Seminars kostenlose Menstruationsprodukte anzubieten: «FAVA has got your back. Period», hiess es. 

Das Projekt wird durch den ES Alumni Student Fund unterstützt. «FAVA hat damit begonnen, weil wir wussten, dass es von der Unileitung zu lange gedauert hätte», sagt Chris, die derzeitige Präsidentin. Der FAVA füllt die Menstruationsartikel wöchentlich auf: ein Beweis dafür, dass ein solches Projekt erfolgreich bei den Studierenden ankommt. 

Nächster Schritt: genderneutrale WCs

Ein weiteres Pilotprojekt, das im Entstehen ist, sind genderneutrale Toiletten. «Diese wären besonders für trans*, inter*, und nicht-binäre Menschen sehr wichtig, aber sie würden allen offen stehen», sagt Seraina, «und es würde nicht bedeuten, dass man einem Geschlecht eine Toilette wegnimmt, sondern dass man eine weitere Option hinzufügt». 

Wie der VSUZH in seinem Positionspapier vom November letzten Jahres schreibt, sollten die Toiletten «nach der Infrastruktur, z.B. ‹Pissoir› oder ‹Toilette› bzw. ‹WC›, beschriftet werden, nicht nach Geschlechtsbezeichnungen». Dies geschieht an anderen Hochschulen bereits, so auch an der ZHAW. Hier stehen in allen neuen Gebäuden All-Gender-WCs zur Verfügung, «um Sanitäranlagen der ZHAW diskriminierungsfrei zu gestalten», wie es auf deren Website steht. Von kostenlosen Menstruationsprodukten bis hin zu genderneutralen WCs: von der Inklusion profitieren alle. 

Eines der Ziele erreicht

Es geht nicht nur um das Angebot, sondern auch um die Sensibilisierung. Was das laufende Pilotprojekt betrifft, so scheint eines der Ziele, nämlich «herauszufinden,  wie das Angebot von den Nutzenden aufgenommen wird», erreicht  worden zu sein: kostenlose Menstruationsprodukte in allen WCs sind nicht nur notwendig, sondern auch erwünscht.