Zürcher Studierendenzeitung

Einen «dauerhaften Raum für FLINTA-Personen» hat das feministische Hochschulkollektiv gefordert und im Namen dieser und anderer Forderungen einen Hörsaal des Uni-Hauptgebäudes besetzt. Neun Tage lang konnten dort FLINTA-Menschen (kurz für «Frauen, Lesben, Inter, Nonbinäre, Trans, Agender»-Menschen) ihre politischen Anliegen diskutieren, Transparente malen und gemeinsam essen. «Viele FLINTA-Personen können sich auf eine andere Art öffnen, wenn keine Cis-Männer im Raum sind», erklärten zwei Vertreter*inne des Kollektivs die Forderung nach einem exklusiven Raum.

Dass sie den Hörsaal besetzen wollten, hatte das Kollektiv im Vorfeld nicht angekündigt: «Die Besetzung soll auch stören und Präsenz markieren», meinten dieselben Vertreter*innen. Von Seiten der Universität wurde die Besetzung toleriert, da alle Lehrveranstaltungen verlegt werden konnten und der Betrieb nicht gestört wurde, wie es auf Anfrage heisst.

Seit das Kollektiv am Dienstagabend den Saal geräumt hat, gibt es vorerst keinen fixen Raum für FLINTA-Personen an der Hochschule. Denn gemäss der Universität würde «eine langfristige Nutzung eines Raumes für eine geschlossene Personengruppe den Werten der Uni Zürich widersprochen».  Stattdessen hat die Uni dem Kollektiv angeboten, einen Raum im Pavillon HIM gleich unter dem Hauptgebäude zu nutzen und gegebenenfalls andere Räume zu buchen. Doch das Kollektiv lehnte ab und begründet auf Instagram: «Nachdem wir ein Angebot für einen Raum befristet bis zum 14. Juni ausgeschlagen haben, weil er nicht rollstuhlgängig ist, ist die Uni zu keinen weiteren Verhandlungen bereit».