Laura Galli will sich für Geschlechtergleichheit und Barrierefreiheit einsetzen. Andrea Marti

«Die Unipolitik muss warten»

Die neue Co-Präsidentin des VSUZH Laura Galli im Interview.

4. April 2022

Laura, du hast mal geschrieben: «Ich bin kein Fan von grossen Worten, handeln wir einfach!». Welche Projekte möchtest du als neue Co-Präsidentin angehen?

Ich möchte mich für die Diversität an der Uni stark machen. Studium und Behinderung ist beispielsweise ein Thema. Konkrete Projekte habe ich noch nicht. Allerdings bin ich gerade mit einem Redesign für den VSUZH beschäftigt, ab nächstem Semester werden wir wahrscheinlich ein neues Logo haben.

Und die Unipolitik muss bis dahin warten?

Ja, genau. Bevor wir neue, grosse Themen angehen, müssen wir wieder sichtbarer werden. Dazu brauchen wir das neue Logo. Aber auch die Veranstaltungen, die unsere Kommissionen organisieren – beispielsweise die Activity Fair –, tragen zu unserer Sichtbarkeit bei.

Was hat dich motiviert, fürs Präsidium zu kandidieren? Was qualifiziert dich dafür?

Ich war zuvor schon für die Interessensgemeinschaft Irchel (IGI) im Studierendenparlament, wurde aber vergangenen Frühling nicht wiedergewählt. Als der VSUZH dann im November eine Co-Präsidiumsstelle ausschrieb, fand ich, dass das die perfekte Gelegenheit ist, um mich wieder stärker zu engagieren. Das Co-Präsidium passt gut zu mir, weil ich Allrounderin bin – Finanzen oder Kommunikation hätten schlechter gepasst. Mich für die Bildungspolitik einzusetzen, ist mir aber sehr wichtig.

Der VSUZH wird kaum wahrgenommen und die Wahlbeteiligung ist tief. Was willst du dagegen tun?

Vor allem das neue Logo soll dazu beitragen, dass auch mehr Leute an den Wahlen teilnehmen. Abgesehen davon haben wir noch keine Projekte, die wir bereits mit der Öffentlichkeit teilen können. Du willst dich für Geschlechtergleichstellung einsetzen. Wie willst du das konkret machen? Ich habe noch kein konkretes Projekt im Kopf. Wir müssen aber bestimmt im Kleinen anfangen. Möglicherweise wären Empowerment-Workshops ein Anfang. Dort könnten Frauen beispielsweise lernen, wie sie gut über Lohn verhandeln können.

Du willst dich für Geschlechtergleichstellung einsetzen. Wie willst du das konkret machen?

Ich habe noch kein konkretes Projekt im Kopf. Wir müssen aber bestimmt im Kleinen anfangen. Möglicherweise wären Empowerment-Workshops ein Anfang. Dort könnten Frauen beispielsweise lernen, wie sie gut über Lohn verhandeln können.

Du hast dich in Vergangenheit für Barrierefreiheit an der Uni eingesetzt. Wo siehst du heute noch Probleme?

Das habe ich mir so noch gar nicht überlegt… Immer wieder Thema ist aber die Zugänglichkeit der Lehrräume für Gehbehinderte. Für Hörbehinderte ist die Maskenpflicht ein Problem, weil die Maske das Verständnis erschwert. Auch die Online-Lehre stellt Hörbehinderte vor Probleme. Diese könnten beispielsweise gelöst werden, indem Podcasts lauter aufgenommen oder automatische Untertitel generiert würden. Eine andere Möglichkeit wäre es, mehr schriftliche Notizen zur Verfügung zu stellen. Es gibt zwar die Möglichkeit, Notizen von anderen Studierenden zu erhalten, welche von der Uni dafür bezahlt werden. Die Hürden dafür sind aber sehr hoch. Der Zugang zu solchen Angeboten sollte einfacher werden.

Kaum hast du die Wahl angenommen, willst du das Arbeitspensum der Stelle von 80 auf 60 Prozent senken. Was fällt dann weg?

Es wird nichts wegfallen, wir müssen nur einiges neu organisieren. Möglich werden könnte das niedrigere Pensum etwa, wenn unsere Generalsekretariatsstelle wieder besetzt wird. Alternativ könnte man auch eine dritte Co-Präsidiumsstelle oder ein zusätzliches Vorstandsamt schaffen. Fix geplant ist aber noch nichts. Das erste halbe Jahr werde ich sicher 80 Prozent arbeiten.