Die Uni Zürich setzt nun auf Online-Unterricht. Universität Zürich; Frank Brüderli

Coronavirus: ETH und Uni stellen Präsenzunterricht ein

An Uni und ETH gibt es bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus. Nachdem die ETH den Präsenzunterricht bis Ende Semester als erste Hochschule auf Eis gelegt hat, folgt nun die Uni.

12. März 2020

+++ Update: 13.03.2020, 18.25 Uhr +++

Nachdem die ETH gestern Donnerstag bereits verlauten liess, dass ab Montag, 16. März, alle Präsenzveranstaltungen bis Ende Semester ausfallen würden, zieht die Uni nun nach. Den Vorgaben des Bundesrats von heute Freitag folgend, findet an der Uni wie an allen anderen Schulen und Hochschulen bis am 4. April kein Unterricht vor Ort statt. Stattdessen wird auf Online-Angebote gesetzt. Über die konkreten Massnahmen – Podcasts oder Microsoft-Office-Teams, etwa — sollen Dozierende die Studierenden «so bald wie möglich» informieren.

Den Studierenden soll dennoch ein «geordneter Abschluss des Semesters inklusive Leistungsnachweisen» ermöglicht werden, wie die Uni auf ihrer Website mitteilt. Anders als an der ETH bleiben die Gebäude der Uni bis auf Weiteres geöffnet. Dennoch sind Studierende gebeten, den Uni-Standorten fernzubleiben. Auch die Forschung und der der administrative Betrieb laufen weiter. Zudem wird ein «Stornofenster» eingerichtet, dass es Studierenden ermöglicht, gebuchte Module zu stornieren. Dies soll voraussichtlich in den ersten beiden Maiwochen erfolgen. Studierende, die sich «angesichts der besonderen Umstände» nicht in der Lage sehen, den entsprechenden Leistungsnachweis zu erbringen, können sich somit ohne Begründung abmelden.

Bücher bleiben für Studis zugänglich

Dabei haben Uni-Angehörige weiterhin Zugang zu den Bibliotheken. Für die Öffentlichkeit bleiben sie geschlossen. Dies informiert eine weitere E-Mail der Uni heute Freitag. Der Zugang zu den Medien soll weiterhin gewährleistet werden, weil «nur so weiter studiert und geforscht» werden könne. Konkret können Studierende Medien kostenlos nach Hause geliefert bekommen. Einzelnen Studierenden könne zudem auf Antrag Zutritt zu einer Bibliothek gewährt werden, wenn gewisse Medien oder Dokumente nicht kopiert oder digitalisiert werden können, wie es in der E-Mail weiter heisst. Eine Ausnahme ist die RWI-Bibliothek, die für alle geschlossen bleibt.

Auch die ETH-Bibliothek bleibt für Studierende geschlossen – nur Mitarbeitende und Doktorierende der ETH haben ab Montag, 16. März, Zutritt. Wie die Bibliothek auf ihrer Website weiter informiert, sollen Studierende auf die digitalen Angebote ausweichen. «Die ETH-Bibliothek wird schnellstmöglich Ausweichangebote auch für Studierende bereitstellen», sagte Eva-Maria Szabó, Leitung Innovation, Marketing & Communities, der ZS gegenüber.

Auch die Mensen sind von den Massnahmen betroffen. Sie werden ein «reduziertes Angebot» führen. Ausserdem bleiben alle ASVZ-Standorte ab Samstag, 14. März, bis mindestens Ende Frühjahrssemester 2020 geschlossen.

Nicht bestandene Prüfungen werden annulliert

Die ETH Zürich kündigte bereits Donnerstag auf ihrer Website an, dass sie ab Montag, dem 16. März, bis Ende Semester den Präsenzunterricht einstellt. Stattdessen sollen Lehrveranstaltungen online stattfinden. Die Massnahme erfolgte, nachdem eine ETH-Angehörige positiv auf Coronavirus getestet wurde. Dabei handle es sich um eine Labor-Mitarbeiterin auf dem Campus Hönggerberg. Der Zutritt zu allen ETH-Gebäuden ist für Studierende ab Montag bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr erlaubt, wie die ETH weiter schreibt. Ab Freitag, dem 13. März, soll es deswegen eine Hotline für Studierende und eine für Dozierende geben.

An der ETH werden alle Präsenzveranstaltungen bis Ende Semester eingestellt. © ETH Zürich / Gian Marco Castelberg

An der ETH werden alle Präsenzveranstaltungen bis Ende Semester eingestellt (Foto: © ETH Zürich / Gian Marco Castelberg).

Der Lehrbetrieb soll aber aufrechterhalten werden – mit besonderen Bestimmungen für die Leistungskontrollen. «Im Frühjahrssemester 2020 nicht bestandene Semesterend- oder Sessionsprüfungen werden annuliert», schreibt die ETH weiter. Deshalb empfehle sie Studierenden, trotz «erschwerter Umstände» zu allen Prüfungen anzutreten.