Entkriminalisiert, aber noch nicht entstigmatisiert
Schon lange kämpft die LGBTIQ*-Community um Anerkennung. An der Uni und ETH ist es nicht anders. Eine Chronologie.
1938
Das erste gesamtschweizerische Strafgesetzbuch wird angenommen – es entkriminalisiert «homosexuelle Akte». Es wird noch vier weitere Jahre dauern, bis es in Kraft tritt.
1970
Drei Chemiestudenten der Universität Zürich gründen die studentische schwule Aktionsgruppe Zabriskie Point.
1972
Rosa von Praunheims Film «Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt» wird in Zürich, Basel und Bern gezeigt. Inzwischen wurde Zabriskie Point in HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich) unbenannt.
1978
Am 24. Juni findet in Zürich der erste Demonstrationsumzug «Christopher Street Day» statt. Er wird in Gedenken an die Stonewall-Unruhen von 1969 durchgeführt, die als erste LGBT-Demo gegen Polizeigewalt gelten. Seit 1995 findet er jährlich statt, seit 2009 heisst der Anlass Zurich Pride Festival.
1984
Die Schwulen Medizinmänner (ab 1997 Medi Gay) informieren über HIV und AIDS: Zusammen mit HAZ, der Schweizer Organisation der Homophilen (SOH) und dem Unispital Zürich führen sie Informationsveranstaltungen durch.
1989
Der Verein z&h wird an der Uni und ETH Zürich gegründet.
2002
Die Universität Zürich bietet erstmals einen Masterstudiengang in Gender Studies an.
2004
Der Verein L-Punkt wird von lesbischen und bisexuellen Frauen an Uni und ETH gegründet.
2007
Gleichgeschlechtliche Paare können ihre Partnerschaft in der Schweiz eintragen lassen.
2013
Trans Menschen können die Anrede in ihrem Registereintrag der ETH ändern. Dafür ist aber eine Bestätigung einer psychologischen oder medizinischen Fachperson notwendig, die bestätigt, dass sich die Person in der Transitionsphase befindet.
2014
Das Institut of Queer Studies wird unter dem Patronat der Vereine Network und z&h gegründet. Das Institut versteht sich als ein Projekt zur Förderung und Bekanntmachung wissenschaftlicher Arbeiten und Erkenntnissen zu LGBTIQ*-Themen.
2019
Der explizit politische und feministische Verein queer*z wird an Uni und ETH gegründet.
2019
Die Universität und ETH treten dem Projekt «trans welcome» des Transgender Networks Switzerland bei. Das Projekt unterstützt trans Menschen an ihrem Arbeitsplatz. Zudem starten die Hochschulvereine z&h, queer*z und L-Punkt im Herbst gemeinsam eine Petition für all-gender und Familien-Toiletten an der Uni.