Clusterfuck #4/19
Puppenkrieg — 2005 hat die CIA mit der geheimen Entwicklung von Osama-bin-Laden-Actionfiguren begonnen. Ziel der Operation «Devil Eyes» war nichts Geringeres als Terror-Bekämpfung. Das Plastikgesicht wurde mit einer speziellen Farbe bemalt, die sich bei Hitze auflöste. Darunter versteckte sich eine dämonartige Visage bin Ladens, mit giftgrünen Augen und dunkelroter Haut.
Diese CIA-Puppen sollten in Pakistan verkauft werden – mit dem erhofften Effekt, Kindern einen Schrecken einzujagen. Terrorprävention par excellence. Nur wurden diese Osama-bin-Laden-Puppen nie unters Volk gebracht, sagt die CIA.
Angenommen, dieser Mist hätte tatsächlich funktioniert: Hätte die CIA dann auch Figuren von anderen Staatsfeind*innen wie Edward Snowden hergestellt? Hätten Kinder, die mit Mini-Snowdens spielen würden, dann einen Trojaner auf den Computer der Eltern geholt? Oder Fidel Castro, der Diktator des kleinen Kuba mit seiner Vorliebe für Adidas-Jacken, der den grossen USA mächtig Ärger bereitete. Hätte sich die CIA mit einer Castro-Puppe in den Spielzeugmarkt gedrängt? Dann hätten sich Kinder in die Hose gemacht, wenn ihre Puppe plötzlich wie von Geisterhand zu einer fulminanten Rede gegen den Imperialismus angesetzt hätte.
Es blieb jedoch bei ein paar wenigen Osama-bin-Laden-Actionfiguren. Aber wer weiss? Vielleicht lagern in einer Schublade im Oval Office kleine Puppen von Hillary Clinton, Alexandria Ocasio-Cortez und weiteren Feind*innen Trumps, bereits malträtiert von seinen kleinen Kinderhänden.