Eine Alleskönner-Bar: Bier und Schnaps im Exer. Jonathan Progin

Ein Barcrawl, der sich lohnt

Im Alltag von Studierenden gibt es viel zu feiern. Wir zeigen euch eine Auswahl von Bars in Zürich, in denen es sich besonders gut zuprosten lässt.

24. Januar 2019

Dass die besten Jahre des Lebens die Studi-Jahre seien, hört man oft. Besonders die Studierenden. Einer der Gründe dafür ist vermutlich, dass man in der Tagesplanung doch relativ flexibel ist. Man ist also nicht gezwungen, um sechs Uhr früh aufzustehen. Und schon gar nicht, früh in die Heia zu gehen. Was tun die Studierenden also am liebsten in den Abend- und Nachtstunden? Richtig, zusammen auf eine gute Zeit anstossen!

Das Leben feiern

Das regelmässige Sich-selbst-vergiften gehört schon seit jeher zur menschlichen Zivilisation. Seien das Pilze, überreife Früchte, gärendes Getreide oder gar Destillate, ursprünglich zu medizinischen Zwecken gedacht. Sie alle dienten und dienen dem Rausch des Menschen, der Flucht aus der Realität. Diese Flucht aus der Realität hat natürlich auch eine soziale, eine symbolische oder rituelle Dimension. Man trinkt zu besonderen Anlässen, zu Festen, um Besonderes zu feiern. Genauso gut kann man aber auch einfach das Leben feiern. Eine Gelegenheit zusammen anzustossen, bietet sich also immer. Und Zürich kennt viele durstige Mäuler.

Die Total Bar im Kreis 4. Jonathan Progin

Die Total Bar im Kreis 4 (Bild: Jonathan Progin).

Der Routine entkommen

Nur, immer am selben Ort einkehren, um mit seinen Besten etwas zu trinken – das wollen die Wenigsten. Schöne, gemütliche, günstige Lokale, in denen man gemeinsam prosten und reden kann, gibt es viele. Wie in jeder Stadt konzentrieren sich solche Gelegenheiten in gewissen Quartieren. Das ist natürlich ziemlich praktisch wenn man in einer Ecke keinen Platz mehr findet und einen aber der Durst überkommt. So begibt man sich denn einfach zur gegenüberliegenden Bar. Unter der Masse finden sich aber ein paar besondere Trouvaillen, in denen man zusammen dem Alkohol am besten frönen kann.

Tour de Züri-Bars

Wir starten in der Elisaburg am Bahnhof Wiedikon. Eine gemütliche Bar, geführt von einem Versicherungsangestellten, der selbst seine Freude am Feiern und Trinken hat. Wie soll man dort keinen Spass haben? Auf der Karte steht mitunter feines Bier, wie das gute Astra. Die Mama des Gastgebers mit ihren blonden Locken und dem eleganten Schmuck verteilt kleine Häppchen, und mit den Berliner Luft Shots aufs Haus wird auch nicht gespart.

Stuben-Einrichtung in der Wohnzimmerbar. Jonathan Progin

Stuben-Einrichtung in der Wohnzimmerbar (Bild: Jonathan Progin).

Eine Ecke weiter geht es in die Wohnzimmerbar. Es stehen Salzstängeli auf der Bar, aus den Boxen hört man Feierabend-Techno. Das volle Glas Aperol Spritz kostet 10.50 Franken, für Zürich ein annehmbarer Preis. Die Einrichtung lädt zum stundenlangen Trinken ein, ob als grosse Gruppe oder auch nur zu zweit bei einem vielversprechendes Date. Das Auge ruht auf vielen Sofas, schönen Lampen, der Retro-Küche. Ebenfalls ein grosser Pluspunkt ist der schöne Aussenbereich, der das Glück hat, vor dem Gleis-Graben zu liegen, so wird das gemütliche Beisammensein nicht von vorbei rasenden Autos gestört.

Der Barmann hat's im Griff. Jonathan Progin

Höchste Konzentration: Der Exer-Barmann bei der Arbeit (Bild: Jonathan Progin).

Für das nächste Highlight spaziert man rasch der Langstrasse entlang und beugt beim Sitzplatz vor der Piranha-Bar rechts ein. In der Tellstrasse findet man nämlich die nächsten beiden Goldminen der guten Erinnerungen an die Studi-Jahre. Als erstes steigen wir das Treppchen zum Exer rauf. Eine Bar, die alles kann, aber mit keiner anderen vergleichbar ist. Der Arbeitsbereich des Barkeepers ist klein und kompakt, verfügt aber über alles Nötige und vieles mehr. Das Bodenständige, aber Gute und Klassische, liegt im Vordergrund bei den Drinks wie auch bei der Einrichtung. Aus den Boxen über der alten Beizbank strömt Hip-Hop, widersprüchlich und perfekt passend zugleich. Der Barmann hat’s im Griff. Er mixt mit Leidenschaft und bleibt stets freundlich und offen, niemals aber auf eine aufgesetzte Art. Keep the Sazeracs coming!

Gemütliche Ecken für gemeinsame Drinks in der Total Bar. Jonathan Progin

Gemütliche Ecken für gemeinsame Drinks in der Total Bar (Bild: Jonathan Progin).

Ein weiterer Schatz an der Tellstrasse ist die Total Bar. Für Freunde der guten Destillate zu annehmbaren Preisen. Hier gibt es den günstigsten Gin Tonic, den man wohl abseits von Studi-Partys findet (13.50 Franken). Das Ambiente ist gemütlich, es hat genug Platz und die Bar kann geradeaus von der Eingangstür angesteuert werden. Wenn der Magen knurrt, findet man am Kiosk hinter der Bar Kägi Frett und Zweifel Chips. Für grösseren Hunger gibt es Schinken-Käse Toast für faire sechs Franken.

Wessen Durst jetzt noch nicht gestillt ist, dem fehlt es nicht an weiteren Möglichkeiten den Abend ausklingen zu lassen: Schnupf, Mars Bar, Bar 63 und viele weitere laden zum Trinken ein. Pröstli!

Hast du ein Alkoholproblem? Hast du deinen Konsum nicht mehr im Griff? Dann hole dir professionelle Hilfe! Die Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme (www.zfa.ch) ist unter 043 444 77 00 erreichbar.