Editorial #3/18
Krampfen — Nicht nur das nahende Ende des Semesters hat uns dieses Mal zugesetzt, sondern auch die sich abzeichnenden Abgänge in der Redaktion. Zum ersten Mal verlässt uns ein Redakteur, der gleichzeitig mit uns beiden angefangen hat. Basil Noser hat viel gekrampft und mindestens so viele wunderschöne Helvetismen erfunden. Sein Sprachwitz wird der ZS fehlen. Auch Stephanie Meier hört auf diese Ausgabe hin auf. Mit ihrem Portrait über Layla, die aus Syrien geflohen ist und in der Schweiz studieren möchte (S. 18), beweist sie ein letztes Mal ihr Gespür dafür, sich in Menschen hineinzuversetzen und ihnen spannende Aussagen zu entlocken.Oft nimmt man harte Arbeit aber gar nicht wahr: Zum Beispiel auf der Offenen Rennbahn in Oerlikon (S. 28). Im altehrwürdigen Velodrom drehten einst Radangefressene aus der ganzen Welt ihre Runden – bis die Waden sauer waren und sich Krämpfe in den Oberschenkeln bemerkbar machten.Noch immer kommen Menschen von überall her in die Schweiz. Nicht des Radsports wegen, sondern in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Migration fordert uns heraus, obwohl es sie schon immer gegeben hat (S. 15). Es ist an uns, diese Herausforderung anzunehmen.
Für die Redaktion
Reto Heimann und Oliver Camenzind