500 Studis gegen 500 Franken

Letzte Woche demonstrierten etwa 500 Personen gegen die Erhöhung der Studiengebühren an der ETH. Das Anliegen der Studierenden ist beim ETH-Rat angekommen.

5. März 2018

Am vergangenen Donnerstag fanden sich gegen 500 Studis vor dem Hauptgebäude der ETH ein, um gemeinsam zum Protestmarsch in Richtung Häldeliweg aufzubrechen. Dort befindet sich nämlich die Schaltzentrale des ETH-Rats. Dieser ist gewissermassen der Verwaltungsrat der Hochschule: Er wählt die Schulleitung und arbeitet mit dieser Entwicklungspläne aus, die die ETH erfolgreich in die Zukunft führen sollen. Teil der aktuellsten Pläne ist seit letztem September auch die Erhöhung der Studiengebühren um 500 Franken. Doch ob dieser Plan zum Erfolg werden wird, ist derzeit unklar. Denn die Studierenden haben ihren Widerstand gegen die Gebührenerhöhung nicht nur angekündigt, sondern – eben am Protestmarsch vom letzten Donnerstag – auch umgesetzt.

«alles ist offen»

Der Marsch verlief trotz klirrender Kälte und Verkehrschaos ohne Zwischenfälle. Mit von der Partie waren nebst dem VSETH auch Mitglieder des VSUZH. «Wir haben uns mit den Studierenden der ETH solidarisiert und an der Uni viel Werbung für den Protestmarsch gemacht», sagt Co-Präsidentin des VSUZH Polina Pokrovskaya. Ausserdem hätten über den nationalen Studierendenverband (VSS) viele von der Aktion gehört. So kam die hohe Beteiligung zustande. Und diese hat ihre Wirkung durchaus nicht verfehlt: Die Botschaft ist beim ETH-Rat angekommen. Der Ratspräsident Fritz Schiesser ist zum Aktionstag angereist und hat sich mit der Vertretung des VSETH getroffen. So hat er sich die Argumente des Studierenden anhören können. In einem 20-seitigen Umfragebericht stellt die VSETH-Leitung die Meinungen der Studis zur geplanten Erhöhung der Gebühren dar.

«Der ETH-Rat wird alle Argumente zur Kenntnis nehmen», verspricht Mediensprecher Gian-Andri Casutt. Denn die Würfel sind noch nicht gefallen. Der Wille zur Erhöhung der Gebühren sei nach wie vor da, definitiv sei allerdings noch nichts. In der März-Sitzung des Rats dieser Woche sind die Studiengebühren bereits traktandiert. Je nachdem, was die zwölf Mitglieder dann bestimmen, ist es möglich, dass eine endgültige Entscheidung erst im Mai getroffen werden kann. Das wäre dann der letztmögliche Termin, sofern die Erhöhung, wie geplant, auf Herbst 2019 umgesetzt werden soll. Bis es soweit ist, bleibt den Studierenden nur das Warten. Und die Hoffnung, dass der Rat ihr Anliegen berücksichtigen wird. Denn dass alles offen ist, heisst natürlich auch, dass die Gebühren theoretisch verzehnfacht werden könnten.