ZSUZ meldet Konkurs an
Die Zentralstelle der Studierenden der Universität Zürich (ZSUZ) ist pleite. Was geschieht nun mit den Angestellten, den Studierendenkiosken und den Kopiergeräten an der Uni?
«Eine Ära geht zu Ende – die Zentralstelle der Studentenschaft der Universität Zürich musste heute, 24.11.2017, Konkurs anmelden. Es ist eine Frage der Zeit, bis das Konkursamt übernimmt.» Das vermeldet die ZSUZ auf ihrer Website. Damit endet eine 110-jährige Geschichte einer studentischen Stiftung. Damit endet, und das ist im Moment deutlich wichtiger, auch ein ganzer Dienstleistungszweig an der Uni. Die ZSUZ ist Betreiberin der Studierendenkioske an der Uni, sie betreibt die Kopiergeräte, über welche die Studierenden mit der «Campus Card» an der Uni kopieren, scannen und drucken können. Nicht zuletzt stehen nun 30 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Wie wird es weitergehen? Was macht die Uni?
Situation unklar
Die Läden bleiben bis auf weiteres geöffnet, meldet die ZSUZ auf der Website weiter. Allerdings werden keinen neuen Waren mehr bestellt. Alles muss raus also. Wie es mit den Dienstleistungen weitergehen soll, ist unklar. Die ZSUZ weist im Communiqué daraufhin, dass die «Universität Zürich sich vorgängig in Gesprächen mit der ZSUZ dagegen entschieden hat, Teile des Betriebes zu übernehmen oder gemeinsam weiterzuführen.»
Jammerschade
Der Konkurs der ZSUZ, das lässt sich schon zum jetzigen Zeitpunkt sagen, hinterlässt ein grosses Loch. Die Studierendenkioske waren und sind (wie lange noch?) bei den Studis äusserst beliebt, die preiswerten Kopier- und Druckkarten im universitären Alltag unerlässlich. Die ZS spricht ihr Bedauern aus über den Konkurs und hofft, dass im Sinne aller Beteiligten, konkret aber vor allem der Angestellten der ZSUZ und der Studierenden, eine rasche und gute Lösung gefunden werden kann.
Die Uni teilt auf Nachfrage der ZS über Twitter mit, dass sie es bedaure, «dass die ZSUZ Überschuldung anzeigen musste.» Darüberhinaus hält sie sich allerdings bedeckt, wie sie mit dem Konkurs umzugehen gedenkt. Sie weist bloss noch darauf hin, dass es nun zu erst den Entscheid des Konkursamtes abzuwarten gelte.
Am Auftrag gescheitert?
Dass es die ZSUZ 110 Jahre gab, stimmt technisch gesehen zwar schon. Die ZSUZ, wie wir sie in der heutigen Form als Stiftung kannten, existierte allerdings erst seit 1978, als sie aus der aufgelösten Studierendenschaft der Universität Zürich (SUZ) - einer Vorgängerin des VSUZH - heraus entstand. Ziel war es, die Dienstleistungen, die die SUZ angeboten hatte, weiterzuführen. Dementsprechend lautete der Zweck der Stiftung bis zuletzt: «Die Stiftung bezweckt die Schaffung und Förderung aller geeigneten Unternehmungen zur Hebung der ideellen und materiellen Wohlfahrt der Studierenden. Zur Förderung des Unterrichts, der Wissenschaft, sowie studentischer und universitärer Institutionen erbringt sie Dienstleistungen verschiedener Art, insbesondere in folgenden Bereichen: Papeterie, Kiosk, Druck, Kopie, Bücherladen, Arbeitsvermittlung.»
Besonders der letzte Passus, der die ZSUZ unter anderem dazu verpflichtete, Papeterie- und Druckwaren sowie Kioske zu betreiben, scheint ihr nun zum Verhängnis geworden zu sein. Es sind das alles Dienstleistungen und Produkte, die es auf dem gegenwärtigen Markt schwer haben. So schreibt die ZSUZ in ihrem Communiqué selbst: «Sämtliche Segmente des Betriebes waren im letzten Jahrzehnt stark unter Druck. Der technologische Wandel, insbesondere die Digitalisierung haben viele der Dienstleistungen der Zentralstelle der Studierenden der Universität Zürich obsolet werden lassen.»
Wie weiter?
Es bleibt die Frage: Wie geht es für die Mitarbeitenden und wie geht es für die Studierenden weiter? Der VSUZH hat in einer Medienmitteilung anerkannt, dass es nun «in den Händen der Universität und des VSUZH liegt, Lösungen zu finden, um den Studierenden weiterhin ein breites Angebot an Dienstleistungen anbieten zu können.» Konkret will der VSUZH mit der Universität zusammen Lösungen erarbeiten, die Dienstleistungen weiterhin aufrecht erhalten zu können. Dem Verband der Studierenden ist es dabei besonders wichtig, dass die Angebote weiterhin studentisch sein sollen. Zudem sollen die frei werdenden Räumlichkeiten «vollumfänglich den Studierenden zugutekommen.»