Tatort: Bandraum

4. April 2017

Vor fünf Jahren komponierten Basil und Vali für die Maturarbeit zusammen einige Songs. Kurz darauf gründeten sie mit drei Freunden eine Band. Will man sie beim Genre nennen, dann sind sie am ehesten eine Indie- oder Brit-Rockband – mal energiegeladen, mal melancholisch; doch immer mit einem rockigen Beigeschmack.

Das fünfte Mitglied hat die Band bereits verlassen, dabei sind Mr. Leader & Orchestra bisher erstaunlich skandalfrei geblieben. Sie schauen wahnsinnig gerne «Tatort» im Public Viewing und haben sich eben erst eine Wohlfühllampe gekauft, um dem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen.

Beobachtet man die vier bei ihrer Leidenschaft, erkennt man nicht nur ihre musikalische Kreativität, sondern auch ihre lang währende Freundschaft. Das kreative Schaffen in der Band sei denn auch relativ harmonisch: Texte und Melodien werden vorwiegend gemeinsam verfasst, nur Raphi nimmt bei zu exotischen Ideen ab und zu sein Veto-Recht wahr und holt seine Freunde aus fantastischen Schwelgereien auf den Boden der Realität zurück. Er muss es wissen, studiert er doch schliesslich Jazz.

Ihr Musikstil sei «irgendwo zwischen Berlin und London liegengeblieben», erklärt uns Cyrill. Das bedeutet, dass die vier Jungs aus dem Thurgau zum einen ihre Inspiration aus verschiedensten Stilen ziehen und sich zum andern weigern, ihre Musik in eine klare Schublade zu stecken.

Mindestens eine Konstante sei der Band jedoch gegeben: Mr. Leader & Orchestra haben den Anspruch, dass das jeweils nächste Stück das beste wird, das sie je geschrieben haben. Ihr Ziel ist aber nicht der kommerzielle Erfolg, sondern, durch ihre Musik Stimmung zu verbreiten. Auch wenn sie tagsüber relativ ruhige Persönlichkeiten sind, drehen sie abends auf und überraschen mit einer Bühnenpräsenz, die man ihnen nicht zugetraut hätte. So muss sich das Publikum schon sehr zusammennehmen, will es nicht von der Atmosphäre mitgerissen werden. [mst/mba]

Nächstes Konzert: Am 19. Mai in der Halle 142 auf dem Sulzareal in Winterthur.

In Zusammenarbeit mit Melanie Studerus