Geschlechterproblem im VSUZH

Quote oder getrennte Redelisten als Lösung?

10. Mai 2016

Zu wenige Frauen, die zu wenig sagen. Der VSUZH-Rat scheint das Problem zumindest erkannt zu haben: Zuletzt wurden die Frauen im VSUZH-Rat in der Sitzung vom 13. November 2015 dazu aufgefordert, sich in Zukunft mehr in die Diskussion einzubringen. Doch auch in der letzten Ratssitzung am 20. April 2016 gab es wenig weibliche Wortmeldungen.

Jonas Walther von der Fraktion IGOR (Interessensgemeinschaft Oerlikon) bestätigt die Tatsache: «Die Frauen melden sich im VSUZH weniger zu Wort als die Männer und sind an den Sitzungen auch weniger stark vertreten.» Ratsmitglied Tobias Hensel von der Fraktion filo erzählt, dass es bis vor drei Jahren, damals noch im StuRa, eine Ein-Drittel-Geschlechterquote gegeben habe. Das hiess, dass das weniger stark repräsentierte Geschlecht – meistens das weibliche – mindestens ein Drittel der Ratssitze besetzen musste. «Diese Quote wurde aber 2013 mit der neuen Geschäftsordnung des VSUZH wieder gestrichen», bemerkt Hensel. Damals wurde auch der Vorschlag einer getrennten Redeliste abgelehnt, nach der sich Wortmeldungen von Frauen und Männern immer hätten abwechseln müssen.

Wenigstens gibt es Grund zur Hoffnung, wenn man den Gesprächspartnern – wohlbemerkt und vielleicht nicht ganz zufällig alles Männer – glaubt: So ist zum Beispiel der VSUZH-Vorstand ausgeglichener besetzt als auch schon, nämlich mit zurzeit fünf Männern und drei Frauen. Nicolas Diener, Mitglied der Fraktion filo, kommentiert: «Es gab Zeiten, in denen der gesamte Vorstand in Männerhand war. Trotzdem gibt es auch heute noch Luft nach oben.»