Für alles eine eigene Karte. Müsste nicht sein – ist aber so an der Uni. Nora Gsell

Keine Karte für alles

Die neue Kopierkarte ist da. Dabei könnte die Legi schon alles.

23. Februar 2015

Die Kopierkarte mit dem Leopardenmuster ist nur noch bis Ende August 2015 gültig. Dafür ist seit Februar die «CampusCard» erhältlich. Aussehen tut sie gleich, und können tut sie auch nicht viel mehr als die alte. Der entscheidene Unterschied: Mit der «CampusCard» können Studierende direkt von ihren Laptops aus Druckaufträge versenden und müssen sich dafür nicht mehr an den Computern der Universität einloggen.

Die Karte kostet zwanzig Franken – die Hälfte davon sind Depot. Zu kaufen gibt es sie an den Verkaufsstellen der Zentralstelle der Studentenschaft der Universität Zürich (ZSUZ), die hinter dem Kopierangebot steht. Aufladen können die Studierenden ihre «CampusCard» an den zu diesem Zweck aufgestellten Ladeterminals. Diese stehen beispielsweise im Eingangsbereich des Deutschen Seminars oder im Lichthof der Universitàt Irchel. Gesamthaft gibt es sechs.

Die Legi könnte alles

Das neue Konzept mit dem Namen «print2go» hört sich zwar frisch an – aber möglich gewesen wäre wesentlich mehr, wie das Beispiel des Geographischen Instituts zeigt. Denn dort braucht es gar keine Kopierkarte mehr, da die Legi mit Guthaben aufgeladen werden kann. Patrick Marchi von den IT-Diensten des Geographischen Instituts erklärt, wie das funktioniert: «In jeder Legi hat es einen Chip. Beim ersten Kopieren hält man sie an den Drucker und gibt sein Passwort ein. Ab dann weiss das System, zu welcher Person die Legi gehört. Damit braucht es keine zusätzliche Kopierkarte mehr.»

Marchi weiss nicht, weshalb nicht die gesamte Uni das System des Geographischen Instituts übernimmt. «Es haben uns sogar schon Verantwortliche von anderen Hochschulen besucht, um zu sehen, wie wir das Drucken und Kopieren organisiert haben.»

Leider sei es noch nicht möglich, sein Guthaben online aufzuladen, sagt Marchi weiter. Die Studierenden müssten dafür noch beim IT-Dienst vorbeikommen. Das Problem sei ein rechtliches – die Uni habe strikte Auflagen, wenn es darum geht, dass Studierende ihre Kontoinformationen online angeben.

Warum noch eine Karte?

Auf Anfrage teilt Nirmala Arthen, Geschäftsführerin der ZSUZ, mit, dass tatsächlich überlegt wurde, die Legi mit der Kopierkarte zu kombinieren. Es habe sogar Gespräche mit der Uni gegeben – allerdings sei nicht klar gewesen, ob oder zu welchem Zeitpunkt ein solches Projekt seitens der Universität überhaupt umgesetzt würde. Also habe die ZSUZ unabhängig eine Lösung gefunden.

Die ZSUZ erhofft sich durch die neue Karte einen grösseren Umsatz, da die flexibel nutzbare «CampusCard» die Benutzung der Kopiergeräte wieder attraktiver machen soll. Zudem bringe die «CampusCard» weitere konkrete Vorteile mit sich. Sie sei «wesentlich langlebiger und stabiler», so Arthen. ◊