Sorry VSUZH: Bartalomeus Broccoli ist der Held des Abends. Facebook Bartalomeus Broccoli

Zum Erfolg gefeiert

Ein Broccoli, ein bisschen VSUZH und ganz viel Party.

28. November 2014

Gedimmte Lichter im Plaza. Es ist der Donnerstag vor Halloween. Hier steigt wöchentlich die studentische Party «Nachtseminar». Viele Gäste haben sich dem Anlass entsprechend verkleidet. Mitten in diesem Gewühl ist ein kleiner Broccoli aus Stoff: Bartalomeus Broccoli – das Maskottchen des Nachtseminars.

Am Rande der Menschenmenge haben es sich Julian Renninger, Ex-Co-Präsident des VSUZH, und Nachtseminar-Mitorganisator Pascal Facundo in einer Lounge bequem gemacht. Die Idee zum Nachtseminar kam Julian während seiner Zeit als erster Co-Präsident des VSUZH im Jahr 2013. Sein Ziel: eine Party für alle Studierenden zu organisieren. Denn bis dahin hatten dies nur die Fachvereine für ihre eigenen Studis getan. «Am Anfang kam uns dieses Vorhaben total illusorisch vor», erzählt Pascal. Denn eine solche Party­reihe hatte zuvor noch niemand in Zürich gewagt. Räumlichkeiten waren schnell gefunden. Durch einen Kontakt zum Geschäftsführer des Plaza erfuhren die Organisatoren, dass der Club ein neues Programm für die Donnerstagabende suchte.

Der Deal stand nach kurzer Zeit. Jetzt fehlten nur noch die Gäste. Mindestens 400 sollten es werden, damit es sich lohnt. «Mit der Unterstützung verschiedener Fachvereine und anderer studentischer Organisationen konnten wir unsere Pläne umsetzen», erinnert sich Pascal. Seither steigt die Zahl der beteiligten Organisationen stetig. Mittlerweile ist das Nachtseminar ein eigenständiger Verein. Auch die Zahl der Besucherinnen und Besucher ist stark angewachsen. Von den rund 400 Gästen am ersten Abend stiegen die Besucherzahlen auf heute fast 800.

Mottos und Money

Etwas später am Abend platzt das Plaza fast aus allen Nähten. Draussen hat sich eine lange Warteschlange gebildet. Bartalomeus Broccoli sucht sich Grüppchen verkleideter Frauen und lässt sich mit ihnen Ablichten. Der Pharao hat unterdessen seine untote Prinzessin gefunden und begibt sich mit ihr auf die Tanzfläche. Das Motto des Abends ist jeweils den einzelnen Studierendenorganisationen überlassen; ausser an speziellen Tagen wie heute. Jede der beteiligten Organisationen darf mal einen Abend planen. Die Einnahmen gehen zu gleichen Teilen an den Club, die Studierendenorganisation des Abends und den Nachtseminar-Verein. Der Gewinn von nicht-vereinsspezifischen Partys wird an bildungspolitische Projekte gespendet. Ausserdem werden die Gewinne für öffentliche und vereinsinterne Events ausgegeben.

Zwischen Zombies tanzen Frauen und Männer mit aufgemalten Totenschädeln. Einer der Nachtseminar-DJs ist DJ Red­shift. Er sitzt in der Lounge und schwelgt in Erinnerungen: «Einmal, als ich am Mischpult stand, drehte ich mich um, und da tanzten tatsächlich die Chippendales auf der Bühne.» Er beobachtet die knutschenden Vampire und Teufelchen auf der Tanzfläche. «Die Frauen haben sich viel zu sehr aufgestylt, um Teufelchen zu spielen. Sie hätten sich besser Engelsflügel angelegt.»

Julian geniesst die Party immer noch von seinem Platz in der Lounge aus. «Das Beste ist, dass das Team des Nachtseminars wirklich harmonisch funktioniert.» Mittlerweile hat sich das Konzept der Party verselbstständigt. Der VSUZH hat nur noch das Recht auf ein Vorstandsmitglied im Verein. Es ist spät. Die ersten Bilder von Bartalomeus Broccoli mit den angetrunkenen Fantasiegestalten werden auf sein Facebook-Profil geladen. Er selbst ist im Getümmel verschwunden und wird von Klaue zu Klaue weitergereicht. Das schelmische Gemüse ist ohne Zweifel der Held des Abends.