Offener Brief an den Rektor

Michael Hengartner will die Univerisätsleitung umbauen. Die Reform lässt jedoch viele Fragen offen. Deshalb hat die ZS-Redaktion dem Rektor einen Brief geschrieben.

18. September 2014

Sehr geehrter Herr Hengartner

Dieser Brief wird Ihnen am 19. September per Post zugestellt und gleichzeitig in der «Zürcher Stu­dierendenzeitung» abgedruckt. In dieser Ausgabe berichten wir über die Reform der Universitäts­leitung und kommen zum Schluss: Es bleiben zu viele Fragen offen.

Durch die Reform würden Sie mehr Kompetenzen erhalten. Beispielsweise hätten Sie ein Veto-Recht beim Entscheid, welche Personen mit Ihnen die Universität leiten. Wer kann verhindern, dass nur noch Dekanin oder Dekan werden kann, wer Ihnen genehm ist?

Beat Meier, studentischer Vertreter in der erweiterten Universitätsleitung (EUL), befürchtet, dass die EUL zu einem Scheingremium verkommen könnte, wenn die Dekaninnen und Dekane in die Universitätsleitung aufsteigen. Werden die Studierenden also in Zukunft noch weniger Mitspracherecht haben?

Zudem wollen Sie, dass alle Fakultäten in der Uni­versitätsleitung vertreten sind. Wie garan­tieren Sie aber, dass diese nicht ihre partikulären Interessen verfolgen? Medienberichten war zu entnehmen, dass Sie hoffen, diese Massnahme fördere das gegenseitige Verständnis. Was geschieht, wenn sich die Dekaninnen und Dekane nicht einig werden?

Und: Wird die Unileitung nicht unbeweglicher, wenn ihr zwölf statt fünf Personen angehören?

Wir sind gespannt auf Ihre Antworten.

Freundliche Grüsse

Die ZS-Redaktion