Schlecht beraten – Gegendarstellung VSUZH

Der Vorstand des Studierendenverbandes fühlt sich durch den Artikel der ZS falsch dargestellt und sagt: Der VSUZH hat die kleinen Nebenfächer nicht verschlafen.

9. Mai 2014

Dem Verband der Studierenden (VSUZH) wird vorgeworfen, hinsichtlich der kleinen Nebenfächer keine Massnahmen ergriffen zu haben. Dies ist eine falsche Darstellung. Die anstehenden Reformen sind innerhalb des VSUZH seit über einem Jahr bekannt. In allen Gremien mit studentischem Einsitz hat sich der VSUZH seither mit dem Thema auseinandergesetzt und den Erhalt der kleinen Nebenfächer gefordert. Dazu gehören die Bildungskommission des VSUZH, die Lehrkommission der UZH, die erweiterte Universitätsleitung, der Unirat & bilaterale Treffen des Vorstandes mit dem Rektor. Dass der VSUZH sich tatsächlich eingebracht hat, steht in den zahlreichen Protokollen dieser Gremien und kann nachgelesen werden. Diese Protokolle sind beim VSUZH öffentlich zugängig und hätten von der Redaktion eingesehen werden können.

Der VSUZH hatte im ständigen Austausch Einfluss auf die neue gesamtuniversitäre Musterrahmenverordnung. In dieser werden einheitliche Standards für die Rahmenverordnungen aller Fakultäten gesetzt. In dieser MRVO sind 30er-Nebenfächer weiterhin enthalten. Der VSUZH hat mit seinem Engagement also etwas erreicht: Die 30er Nebenfächer verschwinden nicht einfach an der gesamten Universität. Die einzelnen Fakultäten können darüber entscheiden, ob sie weiterhin 30er Nebenfächer anbieten wollen oder nicht.

Gleichzeitig müssen institutionelle Zuständigkeitsunterschiede beachtet werden: Sobald etwas auf Fakultätsebene entschieden wird, können wir, also der VSUZH, nicht mehr mitreden, denn dort sind die Fachvereine für die studentische Vertretung zuständig: Das studentische Engagement an der Universität Zürich ist föderalistisch organisiert. Der VSUZH setzt sich auf gesamtuniversitärer Ebene für das Wohl der Studierenden ein; auf fakultärer Ebene hat der VSUZH hingegen keinerlei Weisungsbefugnis. Wenn sich die Philosophische Fakultät und deren Studierendenvertreter also dafür entscheiden, ihre 30er-Nebenfächer abzuschaffen, ist das ihre eigene Entscheidung, auf die wir wenig Einfluss haben.

Dass nun am 20. April in unserem Rat über die Nebenfächer diskutiert wurde, ist auf einen Antrag der Fraktion KriPo zurückzuführen. Warum die Kripo den Antrag erst zu diesem späten Zeitpunkt eingereicht hat, entzieht sich unserer Kenntnis und wurde auch innerhalb des Rates kritisiert und mit Unverständnis aufgenommen. Hatte doch zum Beispiel der Fraktionspräsident der KriPo in der Bildungskommission des VSUZH den Vorsitz inne, in der seit Anfang HS15 eingehend Massnahmen gegen die Abschaffung der kleinen Nebenfächer diskutiert wurden.

Wie geht es jetzt weiter? Der Entscheid an der Philosophischen Fakultät ist gefallen. Das Nebenfachprogramm wird neu strukturiert. Der Dekan der PhF hat mehrfach darauf hingewiesen, dass es dabei zu keinen Einbussen bei der Lehrvielfalt kommen soll. Wir werden ihn dabei beim Wort nehmen und unser Engagement für die Studierenden weiterführen.