Der Wissenstempel am Berg hat kuriose Geschichten auf Lager. Eva Lanter

Irr, irrer, Irchel

Die acht seltsamsten Dinge, die am Berg je passiert sind.

5. Mai 2014

Die Schüsse

Ein Uni-Mitarbeiter meldete sich im März 2012 besorgt bei der Polizei : «Hier am Irchel fallen Schüsse.» Mindestens 20 schwerbewaffnete Polizisten sowie Schutz und Rettung rückten sofort aus. Doch die Einheiten konnten rasch wieder abziehen, es hatte sich um einen falschen Alarm gehandelt. Die Schüsse galten einem Fuchs. Ein Wildhüter hatte das Tier in der Nähe der Universität Irchel erlegt.

Der Affe

2012 brach Kelso aus dem Zoo Zürich aus. Das damals einjährige Kapuzineräffchen trieb sich zuerst in den Wäldern des Zürichbergs herum, bevor es später in den Bäumen bei der Universität Irchel von einer Spaziergängerin entdeckt wurde. Der Zoo-Sprecher Alex Rübel warnte damals, dass Marder, Füchse, Krähen und Autos das Leben des Äffchens gefährdeten. Das Tier wurde nicht mehr gefunden. Es ist anzunehmen, dass es nicht überlebt hat.

Die Evakuation

Die Polizei evakuierte vor zwei Jahren 120 Personen an der Universität Irchel, da der Gebäudetrakt zu explodieren drohte. Ein Mitarbeiter hatte die Substanzen Pentan und Dichlormethan verwechselt. Als sich der Zwischenfall ereignete, arbeiteten drei Personen im betreffenden Labor. Die Polizei räumte das ganze Gebäude 34 und konnte erst vier Stunden später Entwarnung geben.

Die Leichen

Im Sommer 2013 posierten zwei Uni-Mitarbeitende mit Leichenteilen. Die Fotos veröffentlichten sie auf Instagram. Auf einem Bild winkt eine blonde Frau im Laborkittel mit einem abgeschnittenen Arm in die Kamera. Auf Englisch steht darunter geschrieben: «Grüsse aus der Universität Irchel». Die beiden Mitarbeitenden waren nicht mehr an der Uni angestellt, als diese von den Bildern erfuhr. Die Polizei ermittelte wegen «Störung des Totenfriedens». Die Untersuchungen wurden aber bald eingestellt. Die Staatsanwaltschaft entschied, dass der Artikel nicht auf den Fall anwendbar sei.

Die Katzenkolonie

Der Verhaltensbiologe Dennis Turner gründete in den 1980er Jahren eine Katzenkolonie an der Universität Zürich Irchel. Zuvor hatte Turner bereits Rehe und andere Kleintiere beobachtet. Gerne hätte er Pandabären untersucht, aber als er das Visum für China nicht bekommen hatte, entschied er sich, auf die Katzenforschung auszuweichen. Seine eigene Katze Simba hatte sein Interesse geweckt. Drei Jahre lang erforschte er in seiner Kolonie, wie sich die Tiere verhalten. Turner hat die bisher grösste wissenschaftliche Abhandlung über Katzen verfasst. Das Werk heisst: «The Domestic Cat».

Die Asiatische Buschmücke

An der Vetsuisse-Fakultät der Uni Zürich wird die gefährliche Asiatische Buschmücke gezüchtet. Der Moskitoforscher Alexander Mathis versucht herauszufinden, weshalb sich die Mückenart in der Nordschweiz ausgebreitet hat, obwohl sie eigentlich in Japan heimisch ist. Wird ein Mensch vom Insekt gestochen, besteht die Möglichkeit, vom West-Nil-Virus angesteckt zu werden. Im schlimmsten Fall entzündet sich die Hirnhaut.

Der Frauenschläger

Im Irchelpark attackierte 2010 ein Schläger immer wieder Studentinnen. Über Wochen stürzte sich ein unbekannter Mann im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf Frauen, schlug sie oder zog sie an den Haaren. Dann ergriff er die Flucht. Sechs Frauen erstatteten Anzeige. Da der Täter immer nur in der Dämmerung auftauchte, riet die Uni den Studentinnen, bei Möglichkeit am Abend nicht alleine durch den Park zu gehen.

Der WC-Filmer

Von Januar 2010 bis Februar 2011 war auf der Herrentoilette im Stock F im Gebäude 11 eine Kamera installiert, bis sie ein Student entdeckte. Die Uni-Leitung wusste nicht, dass im WC gefilmt wurde. Mitarbeitende hatten sie installiert, um den Sprayer zu erwischen, der regelmässig seine Tags hinterlassen hatte. Mario Bisa, Pressesprecher der Stadtpolizei, sagte damals gegenüber der ZS: «Die Aufnahmen sind nicht rechtens und daher für uns wertlos.»