Das Buch zum Hafenkran - Verlosung
Andreas Teuscher verkauft seine Liz-Arbeit am Limmatquai. Und findet Käufer. Denn seine Abschlussarbeit im Fach Geschichte wurde über Nacht zum Buch zum Hafenkran, dem neuesten Kunstwerk Zürichs, über das die ganze Stadt diskutiert. In «Schweiz am Meer» liefert Teuscher Argumente für das fremdplatzierte Industriedenkmal, die sogar bei Konservativen verfangen müssen. Denn er zeigt, dass der Künstler Jan Morgenthaler nicht als Erster auf die Idee kam, das Meer nach Zürich zu holen. Ingenieure und nicht Künstler wollten schon vor hundert Jahren Hafenkräne am Limmatquai aufbauen. Sie planten weite Teile der Schweiz für grosse Kähne schiffbar zu machen. Ihr Credo: Wer keinen Meeresanschluss hat, geht unter im weltweiten Wettbewerb. So weit gekommen ist es nie. Andreas Teuscher hat denn auch, als er im Jahr 2008 mit den Recherchen begann, nicht im Traum daran gedacht, dass seine Abschlussarbeit einmal als Buch erscheinen würde. Schliesslich entwickelte sich seine Lizarbeit parallel zur Hafenkran-Debatte und wurde zum perfekten Zeitpunkt fertig. Als die Bauarbeiter die ersten Schrauben des Hafenkrans in Zürich anzogen, sass Teuscher neben Morgenthaler auf der Terrasse des Grand Café am Limmatquai. Der Künstler beobachtete, wie sein Kunstwerk langsam Form annahm, und der Historiker hielt sein Buch feil. Ab dem 9. Mai sind Teuschers Recherchen als Ausstellung im Kulturhaus Helferei zu sehen. Pläne, Karten und Illustrationen zeugen von einer Zeit, als Zürich vom Meer träumte, statt über einen Hafenkran zu diskutieren.