Noch hüpfen sie. Im Sommer wird saniert. Nina Fritz

Der ASVZ hat ein Giftproblem

Wegen krebserregender Stoffe wurden Mitarbeitende evakuiert.

26. Februar 2014

Im Oktober zog die ASVZ-Administration fluchtartig aus ihren Büros in der Polyterrasse aus. Der Grund: Der giftige Stoff Formaldehyd trat aus den Trennwänden aus. «Mitarbeiterinnen beklagten sich über Augenbrennen und einen kratzenden Hals», sagt Nike Panitsas, Sprecherin des ASVZ. Raumluftmessungen ergaben schliesslich, dass die vom Bundesamt für Gesundheit erlaubten Werte zum Teil deutlich überschritten wurden. Sofort durften Schwangere und Mitarbeitende mit Symptomen in ein anderes Büro wechseln, und die verbleibenden Angestellten mussten öfters lüften. Zwei Wochen später hatten alle Mitarbeitenden neue Arbeitsplätze bezogen. Nun werden die Räume saniert. Allen Angestellten, die in den belasteten Räumen gearbeitet haben, bot der ASVZ eine kostenlose Untersuchung bei einer Arbeitsmedizinerin an. Mehrere Personen haben dieses Angebot laut Sprecherin Panitsas wahrgenommen: «Allesamt ohne Befund.»

Immer wieder Asbest in ETH-Gebäuden

In der Polyterrasse lagert noch mehr Gift: Im Sommer bleibt die ASVZ-Polyterrasse geschlossen, weil eine Asbest-Sanierung ansteht. Beim Bau der Turnhalle wurde der krebserregende Brandschutzstoff verwendet. Wie Roman Klingler, Mediensprecher der ETH, sagt, besteht keine Gefahr für die Gesundheit der Sporttreibenden. «Das meiste in den Sportanlagen verbaute Asbest ist nicht frei zugänglich.» Für die Sanierung arbeitet die ETH mit dem städtischen Umwelt- und Gesundheitsamt zusammen. Dieses kontrolliert, dass bei der Entfernung keine Gefahren entstehen. Die ETH muss für die Sanierungen aufkommen. Diese sind aufwändig und kosten mehrere hunderttausend Franken. Bei der Renovation wird der Grundriss der Sporthalle beibehalten. Einzelne Bereiche wie veraltete WC-Anlagen werden jedoch komplett erneuert. Von Anfang Juni bis Ende August wird der ASVZ Möglichkeiten bieten, einen Teil der Sportkurse ausserhalb der Polyterrasse durchzuführen. Die Ausweichlösungen werden auf der Homepage publiziert.

Die beiden Gift-Notfälle im Hauptgebäude sind nicht die ersten für die ETH. Schon 2012 entdeckte ein Haustechniker in einem Gebäude auf dem Campus Hönggerberg Asbestplatten. Das Material war bereits ausgetreten, da die Ummantelung aufgerissen war. Rund 70 Stahlträger im Untergeschoss des Gebäudes HIL mussten umgehend erneuert werden. Der jüngste Asbestfund dürfte nicht der letzte bleiben. Laut ETH-Sprecher Klingler werden weitere Räume im Hauptgebäude auf Giftstoffe untersucht.