Andrea Maueracher (vorne rechts) mit ihren Kollegen und Kolleginnen des UAEM. Andrea Cattani

«Medikamente für alle!»

Eine studentische Organisation will Entwicklungländern den Zugang zu Forschungsergebnissen erleichtern.

23. April 2013

Forschung rettet Menschenleben. Sie hilft aber nicht allen Menschen gleich viel. An den Unis werden Erkenntnisse gewonnen, welche die Grundlage für lebensrettende Medikamente sind. Oft profitieren von diesen Erkenntnissen aber vor allem Konzerne, welche die Medikamente mit grossem Gewinn verkaufen. Wegen der Patente kann die Pharmaindustrie hohe Preise verlangen und die Medikamente bleiben armen Menschen vorenthalten.

Studierende der Uni Zürich wollen das ändern. Dazu haben sie eine Sektion des internationalen Vereins Universities Allied for Essential Medicine (UAEM) gegründet. Andrea Mauracher, Medizinstudentin und Mitbegründerin der UAEM-Organisation in der Schweiz, fasst zusammen: «Universitäten sollen in Zukunft ihre Forschungsergebnisse nur unter klaren Bedingungen an die hiesige Industrie abgeben. Für bestimmte Märkte müssten Lizenzen an Generika-Hersteller erteilt werden. Solche Imitate können sich dann auch Arme leisten.»

Das Prinzip, welches Mauracher mit ihren Kommilitoninen und Kommilitonen auch in Zürich durchsetzen will, nennt sich «Equitable License». An vielen Universitäten, etwa in den USA, wird das schon gelebt. «Weil für die Pharmabranche die Dritte Welt kein grosser Markt ist, machen die Konzerne nicht einmal Verlust, wenn sie sich daran halten müssen», so Mauracher. Sie ist überzeugt, dass auch die Studierenden eine Verantwortung haben. Geht es nach ihr, sollten Forschungsergebnisse der Medizin allgemein zugänglich sein. Sie ist überzeugt: «Innovation soll am Beitrag zum menschlichen Wohl gemessen werden und nicht am finanziellen Erfolg.»

Veranstaltung

Zugang zu Medikamenten und der Fall Novartis in Indien.

Di, 07. Mai, 19:00 KOL-F-117