Der Wurm-Forscher Michael Hengartner will mehr Mitsprache für Studis und den Meistertitel für den FCZ.

Hockey-Mom gegen FCZ-Fan

Im Juni entscheidet der Unirat über die Nachfolge von Rektor Fischer. Die ZS stellt den beiden Kandidierenden fünf zentrale Fragen.

21. März 2013

Andrea Schenker-Wicki studierte an der ETH Lebensmittelwissenschaften und doktorierte an der Uni in Betriebswirtschaftslehre. Heute ist sie Wirtschaftsprofessorin und Prorektorin für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.

Michael Hengartner ist Dekan der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät und Professor für Molekularbiologie an der Uni. Er erforscht mit seinem «Hengartner Lab»-Team anhand des Fadenwurms «C. elegans» die Prinzipien biologischer Prozesse.

Was wäre Ihr erstes Projekt als Rektorin beziehungsweise als Rektor?

Schenker-Wicki: Eines meiner Anliegen wäre ein neues Bibliotheksgebäude mit vielen Arbeitsplätzen für die Studierenden.

Hengartner: Ich würde schon vor Antritt beginnen, die verschiedenen Stakeholder an der Uni zu besuchen, um sie und ihre Bedürfnisse noch besser kennenzulernen.

Haben Studierende genug Mitspracherecht?

S: Darüber können wir diskutieren.

H: Mehr Engagement von Studis würde ich begrüssen! Das Bologna-System hat bei gewissen Studierenden zu einer Mentalität geführt, in welcher Aktivitäten, die nicht mit Punktesammeln verbunden sind, leider keinen Platz mehr haben.

Was würden Sie anders machen als Ihr Vorgänger?

S: Ich würde mich mit den Studierenden regelmässig in einem institutionalisierten Rahmen treffen.

H: Mir liegt die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre sowie der Ausbau von Freiräumen am Herzen. Die Uni platzt aus allen Nähten!

Wie würden Sie Ihre Wahl feiern?

S: Zusammen mit meiner Familie und dem Pizzakurier, weil wie üblich bei mir niemand etwas vorbereitet hat.

H: Mit meiner Familie.

GC oder FCZ?

S: Ich bin kein Fussballfan, sondern eine Eishockey-Mom, aus diesem Grund: ZSC Lions!

H: FCZ!

Die ZS-Wahlempfehlung

Forderungen nach mehr Arbeitsplätzen und Freiräumen zeugen bei beiden Kandidierenden von Interesse an studentischen Anliegen. Hengartners Familienfeier lässt Bodenständigkeit erkennen, doch mit dem Pizzakurier holt sich Schenker-Wicki die Sympathien der Redaktion. Bezüglich Mitspracherecht hat uns Hengartner mit seiner Bologna-Kritik überzeugt. Die Entscheidung steht und fällt somit mit den sportlichen Präferenzen. Nach intensiven Grabenkämpfen in der Redaktion enthalten wir uns. Fussball oder Eishockey? Der Lesende entscheidet.

Rektoratswahl

Im Sommer 2014 gibt Rektor Fischer sein Amt ab. Am 5. März gab die Findungskommission des Universitätsrates ihre Kandidierenden bekannt. Der Senat, bestehend aus den verschiedenen Ständen, entscheidet am 29. Mai über die Nomination. Der oder die Nominierte wird voraussichtlich am 24. Juni vom Unirat gewählt.