Polito-Studierende müssen nicht mehr für jeden ECTS-Punkt in den Hörsaal. Ursula Meisser

Punkte fürs Praktikum

Ab dem Herbstsemester 2013 können Politologiestudierende Praktika anrechnen lassen.

19. November 2012

Das Institut für Politikwissenschaft (IPZ) ermöglicht ab dem Herbstsemester 2013 die Anrechnung von Praktika auf Bachelor- und Masterstufe. In welchen Betrieben die Praktika absolviert werden können und wie viele Punkte es dafür geben wird, ist noch unklar. Genauere Informationen sollen noch im Dezember folgen, sagt Erika Leuenberger, Fachreferentin am IPZ.

Studienunterbrüche sind seit der Bologna-Reform schwieriger geworden. ECTS-Punkte verfallen nach einer gewissen Zeit und Fristen müssen eingehalten werden. Praktika finden jedoch selten ausschliesslich in den Semesterferien statt. Können Praktika als Teil des Studiums angerechnet werden, fallen diese Probleme weg. Die Studierenden freuts. Der Fachverein der Politikwissenschaftsstudierenden (Polito) begrüsst die Neuerung grundsätzlich, wie Polito-Aktuarin Selina Lüthi auf Anfrage sagt. Noch laufen aber Verhandlungen mit der Institutsleitung. «Für uns ist wichtig, dass auch Teilzeit- und Kurzpraktika angerechnet werden», sagt sie. Dafür setzt sich der Fachverein ein. Zudem hilft er mit bei der Suche nach Praktikums­plätzen.

Punkte für Militär und Familienarbeit

Das IPZ folgt mit dieser Neuerung dem Trend, gezielt Anreize für ausseruniversitäre Aktivitäten zu schaffen. Die Universität St. Gallen geht seit diesem Herbstsemester noch einen Schritt weiter und ermöglicht die Anrechnung von bis zu 12 ECTS-Punkten für militärische Kaderausbildungen. Bedingungen dafür sind ein bestimmter Notendurchschnitt bei der Schlussqualifikation sowie eine im Anschluss zu verfassende schriftliche Arbeit. SP-Nationalrätin Chantal Galladé möchte sogar, dass es für Familienarbeit und Zivildienst ETCS-Punkte gibt.