Die «Weltwoche» der Linken Hoschultage.

Kommentar: Politisch motivierte Angriffe

Studierende reagierten mit «intellektuellem Sportsgeist» auf Angriffe der Weltwoche. Sie bastelten sich eine eigene Weltwoche, wo sie linke Profs empfehlen. Die vom rechten Blatt verschrieenen kommen nicht vor.

19. November 2012

Die Angriffe der Weltwoche auf ihnen nicht genehme Professoren sind politisch motiviert. Daran ändern auch die Geschichte um Philipp Gut und die höchst unsouveräne Reaktion des Historisches Seminars auf seine damalige Kritik nichts. Das Blatt folgte der Weisung Christoph Blochers, der dazu aufgerufen hatte, ein «besonderes Augenmerk auf die Hochschulen zu werfen.» An diesen macht er ein «marxistisches Diktat» aus. Nun stellt sich die Frage, wie man auf einen solchen Angriff reagieren soll. Der Fachverein Soziologie und der Studierendenrat solidarisierten sich mit den Angegriffenen. Rektor Fischer sagte – wie so oft – gar nichts. Auch bei den Professoren gab es beide Reaktionen. Während sich ETH-Historiker David Gugerli in der «Zeit» für seine Kollegen wehrte, reagierte Uni-Historiker Philipp Sarasin gar nicht auf die Provokation.

Die originellste Reaktion kam indes von linken Studierenden der Uni Zürich. Sie gestalteten das Weltwoche-Cover zu einem Flyer für die Linken Hochschultage um. Diese finden, während diese Zeitung gedruckt und verteilt wird, im alten PH-Gebäude an der Schönberggasse statt. Damit beweisen die Studis nicht nur den «intellektuellen Sportsgeist», den die Weltwoche an der Uni vermisst, sondern entlarven auch die Analyse Blochers. Denn: Von den in der Weltwoche verschrieenen Profs wurde kein einziger an die Hochschultage eingeladen. Sie waren den Organisatoren wohl zu wenig marxistisch.