Mehr Tutorate, aber keine Lohnerhöhung für Assistierende. Berkant Dumlu

Assistierende abgeblitzt

Am Deutschen Seminar forderte der Mittelbau eine Lohnerhöhung. Mehr Geld gibts aber nur für Tutoratsstellen.

19. November 2012

Konsterniert verliessen die Assistierenden des Deutschen Seminars (DS) am 10. Oktober die Seminarsitzung. In dieser wurde ihnen mitgeteilt, dass ihre Löhne wieder nicht angehoben werden. Das letzte Mal wurden sie vor Jahren an die Teuerung angepasst.

Knappes Einkommen

Unweigerlich führt dies zu Problemen. Das Leben wird ja nicht von Jahr zu Jahr billiger. Eine 100-prozentige Assistenzstelle am DS wird mit rund 3500 Franken monatlich bezahlt. «Niemand kommt aber auf das Vollpensum», sagt Pascal*. Schliesslich müsse daneben unter anderem an der Doktorarbeit geschrieben werden. Daher arbeiten viele Assistierende am DS höchstens bis zu 60 Prozent. «Mit einem solchen Lohn ist es nahezu unmöglich, in Zürich zu wohnen», moniert der Assistent Ende 20.

Mehr Tutorate

Weiter wurde in der Seminarssitzung beschlossen, dass ab nächstem Frühjahrssemester mehr Tutorate angeboten werden. Den Erstsemestrigen wird so der Einstieg erleichtert und Tutoren, die eventuell eine Karriere an der Uni im Auge haben, möglichst früh ein Einblick in den universitären Alltag gewährt. Auch Seminarassistenzstellen, in denen Studierende kleinere Aufgaben für die Dozierenden übernehmen, werden ab dem nächsten Semester grosszügiger verteilt. Die Assistierenden am DS begrüssen diese Pläne. «Es wäre aber wünschenswert, wenn das nicht auf Kosten der Assistentinnen und Assistenten geschehen würde», meint Pascal.

* Name der Redaktion bekannt.