Explosionsgefahr auf dem Irchel-Campus. Ein Feuerwehrmann im Inneren des Gebäudes. Alexandra Bürli

Chemie-Unfall: Evakuation am Irchel

Am Irchel-Campus kam es zu einem Chemie-Unfall. Weil zwei Chemikalien unvorhergesehen mit einander in Berührung kamen, bestand Explosionsgefahr. Das Anorganisch-Chemische Institut wurde grossräumig evakuiert. Forensiker machten die Mischung schliesslich unschädlich.

22. Mai 2012

Als ein paar Studierende am Dienstag-Mittag auf dem Vorplatz der Irchel-Mensa gemütlich an ihren Zigaretten ziehen, schickt sie plötzlich ein Polizist mit bestimmter Stimme ins Gebäude zurück. «Zu Ihrer eigenen Sicherheit». Es seien Chemikalien ausgetreten und man wisse noch nicht, was nun passiere. Im Innern des Gebäudes patrouillieren weitere Polizisten und weisen Studierende an, von den Fensterfronten zurückzutreten.

Explosionsgefahr

Die Evakuation eines Teils des Irchel-Campus wurde im Anorganisch-Chemischen Institut im Gebäude 34, Stockwerk H ausgelöst. Die Mitarbeitenden sind sich dort Evakuationsübungen gewohnt. Diesmal galt es aber ernst, als die Sirene aufheulte. Laut einer gut informierten Quelle ist beim Lösungsmittel-Abdestillieren, einem Routine-Vorgang, eine brenzlige Situation entstanden. Eine Chemikalie kam unvorgesehen mit elementarem Natrium in Berührung, was zu einer akuten Explosionsgefahr führte. Darauf wurde der Forschungsbereich evakuiert und Polizei und Feuerwehr alarmiert.

Vorlesungen gehen weiter

Marco Bisa, Mediensprecher der Stadtpolizei, bestätigt: «Es gab einen Vorfall mit chemikalischen Substanzen». Der Bereich des Gebäudes, wo sich der Unfall ereignete wurde grossräumig evakuiert und abgesperrt. Während Feuerwehrmänner und Polizisten abklären, wie gefährlich die Situation ist, gehen im nicht abgesperrten Teil des Gebäudes die Vorlesungen weiter.

Entwarnung am Abend

Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich machten die heikle chemische Mischung schliesslich unschädlich, sodass kurz vor 18:00 Entwarnung gegeben wurde. Nun klärt die Stadtpolizei zusammen mit dem Forensischen Institut Zürich ab, wie es zur Verwechslung der Chemikalien kommen konnte. Dies teilte der Mediendienst der Stadtpolizei am Abend mit. Verletzt wurde niemand.

Wegen des Chemie-Unfalls musste die Polizei bereits zum zweiten Mal innert weniger Wochen an den Irchel ausrücken. Im März sorgten Schüsse eines Wildhüters auf einen Fuchs für einen Einsatz von schwerbewaffneten Polizeikräften.