Kunstausstellung im Kunsthaus Zürich. zvg

Posada bis Alÿs

26. April 2012

Kunstausstellung

«La muerte es democrática», der Tod ist demokratisch, sagte einst José Guadalupe Posada. Der Künstler und Karikaturist ist derzeit Ausgangspunkt der Ausstellung «Posada bis Alÿs – Mexikanische Kunst von 1900 bis heute» im Kunsthaus Zürich.

Posadas Grafiken sind eine Anklage an die Gesellschaft und die sozialen Missstände in Mexiko Anfang des 20. Jahrhunderts sowie eine Huldigung an die Revolution und deren Vertreter. Die kleine Ausstellung, die zurzeit in der grafischen Sammlung des Kunsthauses zu sehen ist, umfasst nur 46 Werke. Dennoch verdichten sich eindrücklich die Themen, mit denen sich Kunstschaffende von Anfang des letzten Jahrhunderts bis heute beschäftigten – Tod, soziale Missstände, Revolution, Kampf und die Reflexion über die eigene Geschichte.

Nicht nur die Themen, welche die Kunstschaffenden behandeln, sind seit über hundert Jahren aktuell, auch die visuelle Umsetzung kann eine Kontinuität bis in die Gegenwart bewahren. Die kontrastreichen Schwarz-Weiss-Grafiken der berühmten «Calaveras» (Skelette) von Posada, mit denen er die Allgegenwart des Todes und des Elends sowie den leichtfertigen Umgang der Oberschicht mit dem Tod ihrer Landsleute karikierte, haben in ihrer Formsprache nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil: Sie sind zum Klischee mexikanischer Kultur geworden. Unklischiert, aber heute noch existenten sozialen Missständen und einer Omnipräsenz des Todes in Mexiko entsprechend, greifen auch zeitgenössische Kunstschaffende, wie Carlos Amorales und auf subtilere Weise Francis Alÿs oder Teresa Margolles auf eine Symbolik des Todes zurück.

Die Ausstellung zeigt viele in der Schweiz bislang noch nicht ausgestellte Werke und eine generell wenig beachtete, aber äusserst ausdrucksstarke Kunst.

Wann: bis 20. Mai 2012

Wo: Kunsthaus Zürich

Eintritt: jeden Mittwoch gratis