Den Anfang machte ein peppiger Schriftzug auf roten Würfeln.

VSUZH wird gross geschrieben

Die verfasste Studierendenschaft nimmt Gestalt an: Vielleicht sogar die eines Löwen. Der StuRa verabschiedete die Statuten des VSUZH und beriet erstmals über ein neues Logo. Nur soviel steht fest: VSUZH wird grossgeschrieben.

5. April 2012

Plötzlich taucht ein Löwe auf und blickt stolz in die Runde. Kurz darauf löst ihn eine zahm dreinschauende Löwin ab und sorgt für schallendes Gelächter. Diese Szene könnte von einem spontanen Ausflug in den Zürcher Zoo stammen, spielte sich aber an der Sitzung des Studierendenrats (StuRa) vom letzten Mittwoch ab. Der StuRa diskutierte über das Logo des in Entstehung begriffenen Verbandes der Studierenden der Uni Zürich (VSUZH). Im September stimmte der Kantonsrat der Wiedereinrichtung dieser öffentlich-rechtliche Körperschaft zu und ebnete so den Weg, dass die Zürcher Studierenden wiedererlangten, was sie vor über dreissig Jahre verloren hatten: einen Verband, der auch ohne Genehmigung der Uni-Leitung Verträge abschliessen und Beiträge erheben kann. Der StuRa verabschiedete gestern Mittwoch die Statuten zuhanden der erweiterten Unileitung. Schlussendlich müssen sie noch vom Unirat genehmigt werden. StuRa-Präsident Martin Roeck rechnet damit, dass der VSUZH bereits am 1. August ins Leben gerufen wird. Doch was wäre der neue Verband ohne Logo?

Noch nichts entschieden

«Nichts!» hat sich Thomas Schibli, StuRa-Vertreter der Gruppe «skalp» gesagt und übernahm die Gestaltung des Emblems. Der gelernte Mediengestalter und Jus-Student präsentierte am Mittwoch erste Entwürfe. Noch soll nichts entschieden werden. Anhand von konsultativen Abstimmungen will er eruieren, was gar nicht geht und welche gestalterische Richtung er weiterverfolgen soll.

Als Erstes präsentiert Schibli den VSUZH-Schriftzug auf hingewürfelt wirkenden roten Rechtecken. Die meisten Ratsmitglieder nehmen den Vorschlag ohne Reaktion zur Kenntnis. Bei den nächsten Entwürfen gehen die Emotionen schon höher: Schibli zeigt mehrere Entwürfe mit Löwenkopf. Einmal rot und mit stolzer Miene, einmal blau und mit mildem Blick – «Die Simbaversion», witzelt er – und einmal mit sportlichem Stirnband.

Mit dem Löwen will Schibli das Wappentier der Stadt Zürich in das VSUZH-Logo integrieren, was im Rat mehrheitlich gut ankommt, auch wenn die jetzigen Versionen noch stark ans «Züri-Fest»-Emblem erinnern.

Weniger gut finden die Meisten einen Entwurf mit zwei Zahnrädern: ein grosses steht für die Uni und ein kleines, aber unentbehrliches für die Studierendenschaft. «Sieht wohl zu sehr nach Maschinenbau aus», raunt Schibli.

Rot oder blau, klein oder gross?

In der Diskussion geht es anschliessend um grundsätzliche Fragen: Darf das Logo rot sein oder erinnert es zu stark an Kommunismus und Gewerkschaften? Soll sich der Schriftzug mit Grossbuchstaben am offiziellen UZH-Logo orientieren oder kleingeschrieben sich davon abheben?

Bei den Farben wurde der Rat sich nicht einig. Die KriPo will Rot, die Wirtschafts- und Jus-Fachvereine präferieren Blau. In der Diskussion wurde denn auch nur ein einziger Beschluss gefasst: Der VSUZH wird grossgeschrieben, zumindest im Logo.