Der Waltraud hats im Ah-Hua geschmeckt. Es war aber zu wenig und zu teuer. Patrice Siegrist

Teures Take-Away-Feeling

Waltraud testet Dominiques Kulturtipp: Das Ah-Hua Restaurant in Zürich.

22. März 2012

Geschäftige Stimmung im Thai-Restaurant Ah-Hua. Lautes Geplapper und das Scheppern von Geschirr. Irgendwo klingelt ein Telefon. «Wahrscheinlich eine Reservationsanfrage», denkt sich Waltraud. Das hätte sie wohl auch tun müssen: Der Laden ist zur Mittagszeit nämlich rappelvoll. Doch Waltraud hat Glück. Das emsige Personal führt sie an einen gerade frei gewordenen Tisch.

König und Kosmetiktücher

Endlich kann sie sich setzen und das Restaurant genau unter die Lupe nehmen. Glasbuddhas, Elefantenbilder und von der Decke hängende Pappdrachen füllen das längliche Restaurant. Gleich vor ihrer Nase hängt ein eingerahmtes Bild der thailändischen Königsfamilie. Darunter auf dem Tisch eine Box mit Kosmetiktüchern. Bevor sich Waltraud über die zusammengewürfelte Deko mehr Gedanken machen kann, kommt die Bedienung mit einer Speisekarte, die so dick ist wie der Kleiderkatalog von Ackermann. Ganze 81 Menus werden angeboten.Waltraud wählt gebratene Reisnudeln mit Krevetten und einen Mangosaft. Aber huch! Die Bedienung versteht kein Wort. Waltraud muss ihr angestaubtes Englisch hervorkramen. Ob die Bedienung ihre Wünsche wirklich verstanden hat? Langes, banges Warten. In dieser Zeit leert sich das Restaurant. Die Geschäftsleute, die sich hier kurz verpflegt haben, gehen zurück an die Arbeit. Endlich kommt das Essen. Das Warten hat sich gelohnt. Das Gericht ist schmackhaft, das Gemüse frisch und knackig. Doch der Teller ist schnell geleert und Waltrauds Hunger noch nicht ganz gestillt.

Zum Abschluss genehmigt sie sich einen Kaffee und bestellt die Rechnung. Und schon wieder huch! Das Ganze kostet 30 Franken. Etwas zu viel für das Gebotene. Das Essen war lecker und der Service zuvorkommend – vorausgesetzt, man spricht Englisch. Dennoch hat das Lokal Take-Away-Charakter. Den kann Waltraud aber auch anderswo an der Langstrasse haben. Und das zu budgetfreundlicheren Preisen.

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