Senf der Redaktion.

Senf der Redaktion

23. Februar 2012

Wir empfehlen.

Rizzis Musikdokumentation: I hate Pink Floyd

Wer David Bowie als androgynen Ausserirdischen Ziggy Stardust sehen will oder erfahren möchte, weshalb Iggy Pop vom zotteligen Hippie zum Punk mutierte, dem ist Hannes Rossachers Dokumentation «Die Seventies: Style Clash» sehr zu empfehlen. Von Prog- über Glamrock bis hin zu den Anfängen der New Wave sind alle wichtigen Genres in Live-Mitschnitten und Interviews vertreten. Höhepunkt: Ein alter und aufgedunsener, fluchender Billy Idol, der von «damals» schwärmt.

Zanders Buch: Streunende Köter

Die Ultra-Kultur ist eine weltweite Jugendbewegung. Sie vereint Wochenende für Wochenende tausende von Jugendlichen in Fankurven. Der breiten Öffentlichkeit sind die fanatischen Sportfans ein Dorn im Auge. Sie sorgen für negative Schlagzeilen, weil sie mit ihrem Kampf um Freiräume gegen Gesetze verstossen. «Ultra» gilt für viele als diffamierende Bezeichnung. Dennoch scheinen viele, die über Ultra schreiben, kaum zu verstehen, was es wirklich ist. Domenico Mungo war selbst Ultra. In «Streunende Köter» zeichnet er ein ehrliches Bild der unbequemen Jugendlichen. Seine Sprache ist herb, direkt, klar und differenziert. Ultras sind es auch.

Ritters Speis und Trank: Metronom

Zugegeben: Im Restaurant Alpenrose merkt man nichts mehr von den wilden Zeiten, als es wegen der Nähe zu Platzspitz und Letten und dem früheren Namen «Goldenes Schloss» noch als «Goldener Schuss» bekannt gewesen sein soll. Die gutbürgerlichen Köstlichkeiten sind drum für den Durchschnitts-Studi unerschwinglich. Einmal im Monat am Montag ist das anders. Beim «Metronom» gibts ein feines Menü für günstig und eine Musikvorführung dazu.

www.metronom-alpenrose.ch

Zimmermanns Französisches Essen: Crêpes

Die einfache französische Küche wird generell unterbewertet. Neben der «Haute Cuisine» bieten unsere westlichen Nachbarn noch viele andere Köstlichkeiten. Was geht über eine «Soirée française» zu Hause mit Freunden, Crêpes, einem guten Tropfen Bordeaux und französischer Musik? Kühlschrank auf, alles, was da noch rumliegt, darf als Zutat verwertet werden. Oder wie wäre es mit einer «Soirée Quiche»? Das Beste daran: Das Dessert ist immer gleich mitbestimmt. Die Crêpes einfach flambieren, Früchte und Zimtzucker drauf, oder die Quiche mit Nutella, Bananen und Kokosraspeln belegen. Natürlich darf ein echter oder angeklebter Schnauz nicht fehlen.

Stähelins Bildband: Fussballtempel

Reinaldo Coddou ist Mitbegründer des grössten deutschen Fussballkultur-Magazins «11 Freunde» und Fotograf. Mit den Aufnahmen von seinen Reisen um die Welt produzierte er 2009 einen Bildband. Seit Oktober ist die zweite Auflage da: Panoramafotos von vollen Stadien. Ein Werk für Fussball-Romantiker, ein 256-Seiten-Wälzer zum Versinken und Träumen, zum Giggerig-Werden, 85 Dortmussichmalhin-Tempel in Farbe.

Bäurles Literatur: Leonard Cohen

Mit vertrauter Selbstironie überzeugt auch Leonard Cohens neuestes Album mit dem spöttischen Namen «Old Ideas». Doch der Kanadier hat viel mehr zu bieten als nur seine Raucherstimme. Etwa seinen 1966 erschienenen Roman «Beautiful Losers». Auch ein Muss: der Gedichtband «Book of Longing». An Konzerten performt der rüstige Cohen gelegentlich einige seiner Gedichte. Auf Youtube anhören!