Gesehen: WC-«Dekoration» im Uni-Gebäude KO2. Lukas Messmer

Schnipselseite

In dieser Ausgabe mit einem Schmuddelheft und -bild, der meistverkauften Zeitung und einem Schrei. Ausserdem: Warum es keine Rolle spielt, in welcher Reihenfolge man Alkohol trinkt.

23. Februar 2012

Gesagt

«Ich musste so lachen, dass die Leute dachten, ich hätte ein Schmuddelheftchen zwischen den Seiten versteckt.»

Prof. Dr. Daniel Müller Nielaba ist Professor für Neuere deutsche Literatur am Deutschen Seminar der Universität Zürich und las im Zug in der Hamburgischen Dramaturgie von Lessing.

Geschehen

In der Bibliothek des Deutschen Seminars ist zwischen Weihnachten und Neujahr jeder Platz besetzt. Ein von Wirtschaftsbüchern umgebener Student starrt schon den ganzen Morgen in sein iPhone. Plötzlich entfährt ihm ein lautes, mitfühlendes «Ohhh». Irritierte Blicke bleiben kurz an ihm haften, bevor schliesslich alle Anwesenden in einen unterdrückten Lachanfall einstimmen. Niemand traut sich loszuprusten, alle versuchen, leise zu bleiben. Der Verursacher der Szene starrt derweil selbst leicht überrascht wieder in sein iPhone und verfolgt die Skiabfahrt. Die Ursache seines Schreckens war der üble Sturz eines Skirennfahrers. Besagtem Wirtschaftsstudenten wird übrigens nachgesagt, schon einmal die Ruhe in der DS- Bibibliothek gestört zu haben, als ihm während des Lernens plötzlich ein lautes «Oh Fuck» entfahren sei.

Gewusst

Die meistverkaufte Zeitung in allen Kiosken der Universität Zürich ist der Tages-Anzeiger, gefolgt von der NZZ.

Gefragt

Herr Professor Fried, stimmt das Sprichwort «Bier auf Wein lass lieber sein. Wein auf Bier, das rat ich dir»?

Es spielt keine Rolle in welcher Reihenfolge welche Alkoholarten getrunken werden. Entscheidend ist der Alkoholgehalt. Hingegen ist für die Aufnahme von Alkohol wichtig, ob gleichzeitig eine kalorienhaltige Mahlzeit gegessen wird, denn diese kann die Absorption des Alkohols deutlich beeinflussen. Dabei spielen der Zucker- sowie der Fettgehalt der Mahlzeit eine Rolle. So wird die Aufnahme von Alkohol bei einer grösseren fetthaltigen Mahlzeit verzögert. Ebenfalls spielt es keine grössere Rolle für die Verträglichkeit einer Mahlzeit, ob zuerst Bier und dann Wein oder umgekehrt dazu getrunken werden. Entgegen der üblichen Volksmeinung verbessert Alkohol die Toleranz von grossen fetthaltigen Mahlzeiten nicht. In einer von unserer Forschungsgruppe im «British Medical Journal» publizierten Studie fanden wir, dass bei gesunden Probanden Weisswein und Kirsch die Entleerung eines Käsefondues aus dem Magen nicht wie erwartet beschleunigen, sondern sogar im Vergleich zum Schwarztee deutlich verlangsamen, was in der Regel bei empfindlichen Personen zu einer schlechteren Bekömmlichkeit des Fondues führt.

Prof. Dr. med. Michael Fried ist Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie des Unispitals Zürich.