Bücher, Taschen, Schirme und elektrische Zahnbürsten. Das Fundbüro ist wie ein Basar. Eva Lanter

Gefundenes zu Schnäppchenpreisen!

Am 3. März werden wieder die Schranktüren des universitären Fundbüros geöffnet. Die ZS wirft schon jetzt einen Blick in diese Schatzkammer.

23. Februar 2012

Die elektrische Zahnbürste kam zu spät. Sie steht deswegen noch immer zwischen anderen Fundgegenständen im KOL-E-19. Dabei war ihr Besitzer noch am Schalter und suchte sie. Doch die Zahnbürste fand den Weg ins Fundbüro erst später. Dafür gelangte sie sogar zu Berühmtheit und erschien im Unijournal.

Diese Ehre erhalten die Etuis und einzelnen Schreiber, Ordner, Bücher, Brillen, iPods, Taschenrechner, Kabel und Ladegeräte eigentlich nie. Sie liegen fein säuberlich nach einzelnen Gebäuden der Uni sortiert in weissen Einbauschränken. Hinter einer Trennwand hängen zudem noch zahlreiche Kleidungsstücke. Sie alle warten darauf, dass ihre Besitzer sie abholen.

In den meisten Fällen bleiben sie aber liegen und hoffen einmal jährlich darauf, dass sie zu Billigstpreisen einen neuen Besitzer finden. «Dann geht es hier zu wie auf einem arabischen Basar», sagt Andy Brunner, Leiter des Verwaltungsdienstes, dem das Fundbüro untersteht.

Ehrliche Studierende

Die vergesslichen Studierenden täten gut daran, beim Fundbüro vorbeizugehen, wenn sie etwas vermissen. Denn die schönen Momente seien es, jemandem etwas wirklich Wertvolles zurückzugeben, erzählt Brunner. Als Beispiel nennt er ein Portemonnaie mit einem gesamten Monatslohn darin, das er einst einer Studentin zurückgeben konnte.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass es noch Geld darin habe, doch solch grosse Mengen kämen dann doch selten vor. «Die Leute an der Uni sind sehr ehrlich», sagt Milivoje Savic, der Leiter des Fundbüros. Tatsächlich werden immer wieder auch wertvolle Dinge wie Uhren, Goldschmuck, ein Koffer mit einem Laptop und sogar Versteinerungen abgegeben.

Zerstreute Professoren

Die Frage, welche Studierenden denn am meisten verlieren, kann weder Brunner noch Savic beantworten. Sie können höchstens Rückschlüsse aus den verlorenen Büchern ziehen. Da fällt auf, dass sich vor allem Jura- und Wirtschaftsbücher stapeln. Auch Professorinnen und Professoren lassen immer wieder einmal Dinge liegen. Dann seien es in der Regel die Assistierenden, die am nächsten Tag bei ihm vorbeikommen und das Verlorene abholen, so Savic.

Schnäppchen im Fundbüro

Wenn am 3. März das Fundbüro seine Türen öffnet, können vergessliche Studierende und Unimitarbeitende verlorene Gegenstände zurückersteigern und SchnäppchenjägerInnen den einen oder anderen Schatz unter dem Liegengebliebenen entdecken. Vielleicht findet dann ja auch die verlorene Zahnbürste ihren Besitzer wieder.

Fundbüro-Verkaufstag

Am 3. März 2012 verkauft der Verwaltungsdienst der Uni Zürich im Raum KOL-E-19 alle liegengebliebenen Fundsachen. Die genaue Zeit des «Basars» wird noch bekanntgegeben.