Aus Vorschlägen der Studierenden entsteht etwas Neues. Philip Schaufelberger

Flexibler studieren

Die Philosophische Fakultät hat die Kritik der Studierenden erhört. Sie ändert ab 2013 das Reglement für den Zugang zum Master.

23. Februar 2012

Endlich ist es soweit. Nach Jahren des Klagens von Studierenden wurden an der Philosophischen Fakultät die Studiengänge aller Institute überarbeitet. Somit ist auch der Master von den Neuerungen betroffen. «Es ging darum, dass gewisse Strukturen nochmals überprüft und gegebenenfalls vereinfacht und vereinheitlicht wurden», so Mirjam Marti Heinzle, Bologna-Beauftragte des Deutschen Seminars.

Mit den Studierenden

Bei den Anpassungen setzte die Fakultät auf die Meinung der Studierenden. Im Herbstsemester 2011 führte das Deutsche Seminar (DS) einen Bologna-Tag durch, an dem sich Studierende, Vertreter der am DS heimischen Fachschaften und Dozierende über die geplanten Neuerungen austauschten. Auch in anderen Instituten, wie dem Romanischen Seminar, hatte die Studierendenschaft die Möglichkeit, sich in die Diskussion miteinzubringen. «Die Meinung der Studierenden ist explizit erfragt worden», sagt Marti Heinzle. Für einmal arbeitete die Fakultät mit den Studierenden zusammen.

Notwendige Anpassungen

Heute können Studierende der Philosophischen Fakultät erst dann Mastermodule besuchen, wenn sie ihre 180 Kreditpunkte gesammelt haben. Wer sein Studium Generale nicht absolviert hat, oder wem im Bachelor in einem Fach Punkte fehlen, der kann im anderen nicht in den Master übertreten. Sind die Vorlesungen und Seminare also nicht bis ins kleinste Detail durchgeplant, führt das in vielen Fällen zu einer Verlängerung der Studienzeit. Für einen grossen Teil der Studierenden ist dies ein Problem.

Voraussichtlich ab dem Herbstsemester 2013 soll die sogenannte Brückenregelung diesem Ärgernis ein Ende bereiten. Dann wird es möglich sein, gewisse Mastermodule schon gegen Ende des Bachelorstudiums zu besuchen. Unnötiges Warten und Sammeln von ein paar Pünktchen am Schluss des Bachelors werden so vermieden.

Weiter entschied die Fakultät, dass ab 2013 die modulübergreifenden Prüfungen zum Schluss des Masters entfallen sollen, wie Mirjam Marti Heinzle erklärt. Stattdessen werden die Studierenden am Ende des Bachelors eine Arbeit schreiben müssen.

Weshalb kommt diese Reform erst Jahre nach Einführung von Bologna zum Tragen? «Eine so tiefgreifende Studienreform lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen; erst die Erfahrung einiger Semester lässt erkennen, wo Optimierungen sinnvoll oder nötig sind. Diese Reform ist ein weiterer Schritt auf dem Weg», so Mirjam Marti Heinzle.

Auf gutem Weg

Dass erst kommende Semester von den Änderungen, besonders von der Brückenregelung, profitieren werden, kann Salome, Germanistikstudentin im 5. Semester, nicht ganz verstehen. «Schade, dass die Änderungen erst in drei Semestern gelten. Aber es ist sicher gut, dass sie überhaupt eingeführt werden.»