Ergreifend und faszinierend: Kirsten Dunst als depressive Braut Justine. melancholiathemovie.com

Lars von Trier: Melancholia

Melancholia ist ein Sciene-Fiction-Drama des umstrittenen dänischen Filmregisseurs Lars von Trier aus dem Jahr 2011. Die Hauptrolle spielt die deutsch-amerikanische Schauspielerin Kirsten Dunst.

3. Dezember 2011

Justine (Kirsten Dunst) und Michael (Alexander Skarsgard), ein junges Paar, feiert die Hochzeit auf dem idyllischen Schloss von Justine’s Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg). Doch der „schönste Tag“ ihres Lebens entpuppt sich als einer ihrer schlimmsten Tage. Justine wird von Depressionen überwältigt und ihr Mann kann sich am Ende des Abends keine Ehe mehr mit ihr vorstellen. Im zweiten Teil des Filmes besucht die depressive Justine ihre Schwester und deren Mann John, einen Hobby-Astronomen. Dieser entdeckt am Himmel einen merkwürdigen, ihm noch unbekannten Planeten namens „Melancholia“. Laut seinen Berechnungen rast Melancholia auf die Erde zu und wird sie in einigen Tagen nur knapp verfehlen. Dies ereignet sich wenige Tage später auch so. Doch der Planet rast ein zweites Mal auf die Erde zu und scheint sie diesmal auch zu treffen. Angesichts des nahenden Weltuntergangs begeht John Suizid. Justine, die sich inzwischen wieder von ihrer Depression erholt hat, versucht Claire und deren Sohn Leo zu beruhigen, indem sie auf einer nahegelegen Wiese eine Art „Unterschlupf“ aus Holz baut, der sie vor Melancholia beschützen soll. In der letzten Sequenz des Filmes sieht man, wie Melancholia die Erde trifft und die Welt untergeht.

Der Film, der konstant von Wagners unheimlicher und bedrückender Musik begleitet wird, ist in puncto Handlung eher schwach. Es wird sehr wenig gesprochen und das Filmtempo ist relativ langsam. Während im ersten Teil noch verhältnismässig viel passiert, flacht die Handlung im zweiten Teil völlig ab. Anstelle von Aktionen und Kommunikation werden dem Zuschauer schöne Landschaftsaufnahmen und gewaltige Special-Effects vorgeführt, welche auch schon Thema im bereits erwähnten Intro waren. Lobenswert ist allerdings die schauspielerische Leistung von Kirsten Dunst; die Art und Weise wie sie die depressive Braut darstellt ist ergreifend und faszinierend. Sie spielt diese Rolle so überzeugend, dass der Zuschauer zwangsläufig Mitleid mit ihr hat. Während man sie am Anfang des ersten Teils als schöne und glückliche junge Frau wahrnimmt, mimt sie im zweiten Teil ein psychisches Wrack. Ebenfalls sehr sorgfältig und eindrücklich sind die Kameraeinstellungen zu Anfang des Filmes. Das alte Schloss, die wunderschöne Braut im weissen Hochzeitskleid und der umgebende Wald geben ein formvollendetes Bild ab.

Regisseur: Lars von Trier

Laufzeit: 130 Minuten

Erscheinungsdatum: 2011

Schauspieler: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg, Alexander Skarsgård, Brady Corbet u.a.

Für wen: Ich würde diesen Film denen empfehlen, die empfänglich für romantisch-todessehnsüchtige Stimmungen und bildstarke Kameraaufnahmen sind, oder sich für Science-Fiction und Weltuntergangstheorien interessieren.