Mamma Mia?
Das weltweit erfolgreichste Musical „Mamma Mia“ gastiert seit dem 26. Oktober 2011 noch bis zum 15. Januar 2012 im Theater 11. Lest nach, ob sich ein Besuch lohnt!
ABBA ist Legende. Die schwedische Gruppe gewann 1974 den Eurovision-Song-Contest und eroberte danach wie im Sturm die Welt mit ihren feel-good Songs. Das Musical „Mamma Mia!“ lässt ihre Lieder wiederaufleben. Doch wo man nostalgische ältere Damen und Teenies mit Zahnspangen als Musicalbesucher erwarten würde, zieht ein Kind an der Hand seiner Mutter, bricht ein Mann in schallendes Gelächter aus und ein Punk lässt sich lässig in seinen Sitz fallen. Jedoch kann man nicht umhin, die Überpräsenz von Frauen in Dreiergruppen zu bemerken – ein Vorzeichen?
Denn sobald das Licht ausgegangen ist, wirft Sophie Sheridan auf einer kleinen griechischen Insel drei Briefe an ihre drei potentiellen Väter ein. Es ist der Tag vor ihrer Hochzeit und kaum ist der letzte Brief im Kasten verschwunden, kommen ihre zwei Freundinnen auf der Insel an. Dicht folgen ihnen der Bräutigam mit seinen zwei Trauzeugen und Tanja und Rosie, die zwei Jugendkameradinnen von Sophies Mutter Donna. Die Trios sind komplett, als schon in der nächsten Szene die drei potentiellen Väter eintreffen. Nun hat Sophie einen Tag Zeit, um herauszufinden, ob Schriftsteller Bill, der Banker Harry oder der Architekten Sam ihr Vater ist.
Ein inszeniert wirkender Plot gepaart mit starker Musik
Der Plot wirkt inszeniert und die Albernheit der Dialoge oft aufgesetzt. Jedoch: das Musical macht gute Laune. Bunte Kostüme, stürmische Choreografien und dazu die Lieder von ABBA – schon zu Beginn des Stücks wird klar, dass es nicht so sehr um die Geschichte von Sophie und ihrer Mutter Donna, sondern um die Musik der schwedischen Band geht. Die stimmstarken Hauptdarstellerinnen setzen Songs wie „Chiquitita“, „Super Trouper“, „Take A Chance On Me“ und natürlich den Titelsong „Mamma Mia“ toll in Szene. Es sind die Lieder, von denen das Musical lebt und die den Zuschauer über die flache Handlung und einige Ungereimtheiten hinwegsehen lassen. Besonders stark ist Sara Poyzer in der Rolle der Donna Sheridan, die ihre Lieder mit solch bestechender Freude singt, dass der Zuschauer einfach lächeln muss. Aber auch Jennie Dale als Donnas Freundin Rosie besticht durch ihre tolle Darstellung und ihre grossartige Stimme. So schaffen die Sänger es immer wieder, das Publikum mit einzubeziehen und zum rhythmischen Klatschen zu animieren. Die letzten fünf Minuten des Musicals sind dann pure Nostalgie. Donna und ihre zwei Freundinnen treten in den schrillen Glamourkostümen der 70er Jahre auf und das Publikum hält es nicht mehr auf dem Plätzen. Beim letzten Lied sind alle von ihren Plätzen aufgestanden und einige ganz eingefleischte ABBA Fans versuchen sogar, die Choreografie nachzuahmen.
Ein Musical für ABBA Fans
Fazit: Mamma Mia! ist ein Musical, das gute Laune macht und den Zuschauer durch seine Musik und farbenfrohen Choreografien mitreisst. ABBA Fans werden sicherlich auf ihre Kosten kommen. Wer Albernheit jedoch eher kritisch gegenübersteht oder mit ABBA noch nie besonders viel anfangen konnte, der sollte besser zu Hause bleiben.
Link zum Musical: http://www.musical.ch/veranstaltungen/highlights/mamma-mia/