Die Vorteile des Vorlesungs-Podcasts: Der Kühlschrank ist nur ein paar Schritte entfernt. Bernadette Scharfenberger

First Steps: If you snooze, you lose!

Bernadette hat sich an der Uni eingelebt und weil die "To-do" Listen immer länger werden, macht sie sich Gedanken über Leistungsoptimierung.

1. Dezember 2011

Erst vier Wochen sind vergangen, seit ich das erste Mal einen Vorlesungssaal betreten habe, und obwohl ich immer noch gerne zur Uni gehe, ist von meiner anfänglichen Übermotivation zum Lernen nicht mehr viel übrig. Das zeigt sich vor allem an den immer länger werdenden „to-do“-Listen in meiner Agenda. Immerhin schreib’ ich noch welche, die Situation ist insofern also noch überschaubar. Anders sieht es an der Schlaffront aus. Dort sind nun auch meine letzten Reserven aus den Ferien aufgebraucht. Nicht, dass ich jede Nacht durchlernen würde. Aber dreimal die Woche um sechs Uhr aufstehen, das schafft selbst meine Oma nicht. Und die macht täglich zwei Stunden Mittagsschlaf. Dass es draussen immer kälter wird, macht die Sache nicht einfacher. Letzte Woche ist es dann passiert: Ich habe meinen Wecker ausgestellt und mich noch mal hingelegt. Geplant waren natürlich nur zehn Minuten. Doch je länger ich liegen blieb desto mehr Gründe fielen mir ein, warum es durchaus gestattet ist, auch mal blau zu machen. Hier eine Auswahl, die selbst die Pflichtbewussttesten unter euch überzeugen dürfte:

  1. Der Körper eines jungen Erwachsenen braucht mindestens 7 Stunden Schlaf, um effektiv funktionieren zu können. Es bringt also herzlich wenig, sich morgens hundemüde an die Uni zu schleppen. Spätestens wenn der Prof anfängt zu reden, schläft man wieder ein und die Ohren machen dicht. Besser: Ausschlafen und die Vorlesung später am Laptop nachholen. Wozu gibt es Podcasts?

  2. Podcast Übertragungen haben ausserdem den grossen Vorteil, dass man vor- und zurückspulen kann. Dadurch besteht keine Abhäng-Gefahr und man verplempert keine wertvollen Stunden mit Herumsitzen und Nichts-checken.

  3. Zeit spart man übrigens auch, indem man sich morgens nicht überlegen muss, was man anziehen soll. Zuhause kann man einfach die Schlabberklamotten überwerfen und sich aufs Sofa fläzen, ohne dabei negativ aufzufallen.

  4. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die niedrigere Ansteckungsgefahr. Wer nicht krank werden will, sollte zuhause bleiben, denn gegen das Viren-Bad im Zug ist selbst Ingwer-Tee machtlos.

  5. Last but not least: Die Distanz zum Kühlschrank ist minimal. So ist das Gehirn immer ausreichend mit Energie versorgt und bereit, Höchstleistungen zu vollbringen. Was will Student mehr?

So, damit hoffe ich, nicht nur euer akademisches Gewissen beruhigt sondern auch meinen Sitzplatz für Donnerstagmorgen gesichert zu haben. Denn im Grunde gilt immer noch: If you snooze, you lose!

Bernadette Scharfenberger (19) hat dieses Semester ihr Wirtschaftsstudium an der Uni begonnen und berichtet über ihre Erfahrungen als Erstsemestrige.