504 Tonnen Pasta und 1Ì“000Ì“000 Löffel Parmesan in 15 Jahren. Patrice Siegrist

Schnipselseite

In dieser Ausgabe mit Parmesan, Ablautreihen, Hals- und Beinbruch und einem geworfenen Handtuch.

21. September 2011

Gewusst

Alfred Kläger schöpfte in 15 Jahren 504 Tonnen Pasta und 1̓000̓000 Löffel Parmesan.

Alfred Kläger (62) trat im Juni in den Ruhestand. Er war 15 Jahre lang Betriebsleiter der Mensa Uni Zentrum. Den meisten Studierenden war er von der Pasta-Ausgabe und seiner Frage «Parmesan?» bekannt.

Kläger bedankt sich bei allen Studierenden für die vielen Kontakte beim Pastaschöpfen, die positiven Gespräche und Rückmeldungen.

Gesagt

«Wer kann die mittelhochdeutsche Ablautreihe locker-flockig runternudeln?»

— Dr. Julia Zimmermann, ehemalige Dozentin am DS, heute an der Ludwig-Maximilians-Universität, München.

Gefragt

Herr Doktor Spitzmüller, weshalb wünschen wir uns eigentlich «Hals- und Beinbruch»?

Laut DUDEN-Universalwörterbuch wünschen wir jemandem «Hals- und Beinbruch», wenn ihr oder ihm etwas «Schwieriges oder Gefährliches bevorsteht», und meinen damit «viel Glück!». Wünschen wir dieser Person aber tatsächlich nicht genau das Gegenteil, nämlich grösstes Unglück? Nein, denn hier weicht die Bedeutung des komplexen sprachlichen Ausdrucks von der summierten Bedeutung seiner Teile ab. Diese sogenannte «Idiomatisierung» scheint zwar kurios, ist aber im Deutschen weit verbreitet (siehe auch Komposita wie «Fahrstuhl»).

Wie die Sprichwortforschung weiss, ist es nicht unüblich, jemandes Unglück dadurch abzuwenden, dass man ihm gerade grosses Unglück wünscht (siehe auch «Mast- und Schotbruch»). Dennoch ist der Ursprung von «Hals- und Beinbruch» möglicherweise ein echter Segenswunsch, der wie viele andere deutsche Segenswünsche (etwa «guter Rutsch») aus dem Jiddischen entlehnt, verballhornt und umgedeutet wurde. Jiddisch «hazlóche un bróche» bedeutet nämlich «Glück und Segen» (aus Hebräisch hazlachá = ‹Glück›, b'rache = ‹Segen›).

Dr. Jürgen Spitzmüller ist Sprachwissenschaftler und Seminaroberassistent am Deutschen Seminar der Universität Zürich.

Geschehen

Mit dem Satz: «Ja, sie haben recht, da stimmt etwas nicht auf meiner Folie», beendete ein Dozent seine Methodenvorlesung. Zuvor hatte er eineinhalb Lektionen komplizierte statistische Methoden vorgerechnet und Kurve um Kurve an die Wand projiziert. Die Studierenden im gesamten Hörsaal sassen mit offenem Mund da: die einen, weil sie nur ‹Bahnhof› verstanden, die anderen, weil sie schliefen. Nur ein Student meldete sich dann und wann zu Wort und stellte in breitestem Bündnerdeutsch Fragen, auf die der Dozent zuerst rasch und kompetent, dann immer unsicherer und zögerlicher antwortete. Eine halbe Stunde vor dem Ende fragte der methodenstarke Bündner freundlich, ob die Gerade in der Grafik nicht nach oben statt nach unten zeigen müsste. Der Dozent warf das Handtuch und entliess die Studierenden in die Pause.

Wir sind stets auf der Suche nach witzigen Zitaten, amüsanten Geschichten aus dem Alltag der Studierenden und unnützem Uniwissen.

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