Augusta

Theater

23. März 2011

A very American evening. Frank Sinatras Jazzsongs erfüllen noch vor Beginn der Vorstellung den Zuschauerraum. Die Schweizer Uraufführung der sozialkritischen Komödie «Augusta» kommt ins Theater Winkelwiese.

Die Inszenierung von Regisseur Nils Torpus zeichnet sich durch das unkonventionelle Bühnenbild aus. Ein prachtvolles Sommerhaus wird durch einen Quadratmeter Parkettboden sowie einen Kronleuchter angedeutet und der gesamte Bühnenboden mit einem leicht erhöhten Metallgitter ausgelegt. So findet die finanzielle und persönliche Instabilität der Protagonisten ihren Ausdruck im Gang der Schauspieler.

Ort des Geschehens ist eine kleine Stadt im US-Bundesstaat Maine. Molly (Miriam Japp) und Claire (Francesca Tappa) sind als Putzfrauen für ein Reinigungsunternehmen tätig. Molly, die ältere der beiden Frauen, ist Teamleiterin und träumt von einem Leben ohne Rückenschmerzen. Claire, die Neue, ist jung und schön und träumt von Geld und einer grossen Karriere. Jimmy (Michael Schwyter), der neue Regionalchef des Unternehmens, hingegen träumt von Claire. Ihre optischen Reize haben es ihm angetan, er stellt ihr die Stelle der Teamleiterin in Aussicht. Doch ohne Verrat an Molly ist der berufliche Aufstieg von Claire nicht möglich. Das Intrigennetz verdichtet sich, und alle drei kämpfen ums nackte Überleben.

Mit Sprachwitz und Ironie verleiht der Autor Richard Dresser der amerikanischen Arbeiterklasse eine Stimme und bricht mit der Illusion des «American Dream». Dem Zuschauer bleibt die Erkenntnis, dass der Mensch sich selbst der Nächste ist. Letztendlich ist es die Hoffnung auf ein erfüllteres Leben, die uns am Leben hält. Das ist traurig, aber sehr wahr.

Wann: 8. April, 20.30 Uhr

Wo: Theater Winkelwiese, Zürich

Verlosung: Gewinne 3×2 Tickets,

Teilnahme möglich bis zum 6. April