Wladimir Kaminer

Lesung

24. Februar 2011

Ein Besuch der Schwiegermutter. Wer sich noch an die Geschichten und Märchen aus der Frühzeit der akademischen Karriere erinnert, der weiss, dass mit einem solchen Besuch etwas Böses nahen muss. Kein gutes Haar liess man an dieser Figur, bis sie sich als Boshaftigkeit in Person in jedes Kindergedächtnis gebrannt hatte. Und dann noch eine Schwiegermutter aus dem Kaukasus, dieser gebirgigen und teils unwirtlichen Gegend, welche wir ohnehin mit Terroristen in Verbindung bringen!

Wladimir Kaminer, 1967 in Moskau geboren und seit 1990 in Berlin wohnhaft, sieht das allerdings ganz anders. Für sein aktuelles Buch «Meine kaukasische Schwiegermutter und andere Geschichten», aus dem er am 17. März im Kaufleuten in Zürich liest, schöpft er aus dem Geschichtenpool der Mutter seiner Frau. Jene wohnt im Dorf Borodinowka und muss dort etwa entscheiden, ob die männlichen oder die weiblichen Beeren – womit eigentlich Melonen gemeint sind – in den Einkaufskorb wandern. Manchmal singt sie auch einfach gerne wie Mick Jagger. Kaminer hat es sich in diesem Buch zur Aufgabe gemacht, uns nicht nur mit skurrilen Geschichten zu unterhalten, sondern uns auch diese exotische Gegend etwas näher zu bringen.

Den ohnehin schon komischen Inhalt bringt Kaminer mit seinem stereotypen russischen Akzent bei einer Lesung natürlich nochmals eine Stufe unterhaltsamer rüber. Da werden Weine fabriziert, die Wladimir nur als «flüssige Kchopfschmärzen» bezeichnet oder darüber räsoniert, ob es schon wieder Zeit für ein bestimmtes Gemüse ist. Denn, «nicht wie im Westen», hat im Kaukasus jedes Gemüse und jede Frucht ihre bestimmte Jahreszeit. Die Zeit für dieses Früchtchen scheint reif!

Wann: 17. März, 20 Uhr

Wo: Kaufleuten, Zürich

Verlosung: Gewinne 3 x 2 Tickets

Teilnahme möglich bis zum 6. März