Senf der Redaktion

Wir empfehlen.

24. Februar 2011

Ritters Ausstellung: 3www2

In China starben während des Zweiten Weltkrieges mehr Menschen als in Deutschland, Italien und Japan zusammen. Schon gewusst? Falls nicht, empfehle ich die Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg». Sie ist ab dem 26. Februar im Historischen Museum Luzern zu sehen. Mit einer multimedialen Präsentation und einem umfangreichen Rahmenprogramm – neben Abendvorlesungen und einer Filmreihe wird auch ein Hip-Hop-Musical gezeigt – verspricht die Ausstellung einem breiten Publikum ein bisher kaum beachtetes Kapitel Geschichte in Erinnerung zu rufen.

http://www.3www2.ch

Zanders Stammtisch: Pubquiz

1 gegen 100. Das Quiz-Taxi. Wer wird Millionär. Bei den unzähligen Quizshows, die täglich über die Mattscheibe flimmern, können wir alle nur mehr oder weniger passiv zuschauen. Ganz anders beim Pubquiz. Da gibt es zwar keine Million und es fliegt niemand raus, dafür ist der Spassfaktor umso höher. In Grossbritannien und Irland ein Volkssport, bei uns eher unbekannt: Beim Pubquiz bildet jeder Tisch ein Team, das in mehreren Runden sein Allgemeinwissen unter Beweis stellen muss. Dem Sieger-Team wird ein Teil der Rechnung erlassen.

In Zürich gibt es verschiedene Pubs, die einmal pro Woche ein Pubquiz veranstalten. Ja, sogar das bqm führt gelegentlich ein solches Quiz durch. Aber das richtige Feeling kommt halt eben doch erst in einem düsteren Pub bei einem Pint of Guinness auf.

Mein Tipp: Pubquiz im Shamrock (Tramstation Wollishofen) jeden Sonntag ab 20 Uhr.

Zermins Britische Kinderserie: Peppa Pig

Gestern war einer der Tage, an denen nur noch Peppa Pig meine Laune retten konnte. Völlig durchnässt (Regenschirm vergessen) sank ich vor dem neuen Laptop (anderer kaputt gegangen) auf den Boden (noch nicht zu Ikea geschafft) und klickte mich auf YouTube (funktionierte). Peppa Pig liess mich auch dies Mal nicht im Stich: Sobald ihr Grunzen ertönte, konnte ich ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Ich habe dieses Mysterium in London entdeckt, und seitdem ist es unentbehrlicher Teil meines Wiederaufmunterungsprogramms nach miesen Tagen. Peppa Pig ist das Hauptschwein einer englischen Kinderserie ohne erkennbaren Spannungsbogen. Sie grunzt sich mit Mummy Pig und Daddy Pig durch fünfminütige Abenteuer, die nicht einmal den Adrenalinspiegel Dreijähriger erhöhen. Aber Peppa Pig schafft es, auch meinem grausten Tag etwas Rosa einzuhauchen. Am besten probiert ihr es selbst mal aus. Ihr werdet merken: Egal, wie katastrophal der Tag war, etwas geht immer – jumping up and down in muddy puddles.

Zimmermanns Freizeitbeschäftigung: Nachberschaftsstalking

Herr Spiesser sitzt am PC, während Frau Spiesser Fenster putzt. Das Pärchen mit dem Kronleuchter huscht, wie des Öfteren nach dem Sex, nackt durch die Wohnung. Die Sympathischen aus dem Parterre topfen Pflänzli ein. Interessanter als jede Fernsehsoap ist das Leben der Nachbarn. Ich fühl mich geborgen, wenn ich beim Hänger gegenüber noch ein Fernsehflackern erkenne, während der Rest der Welt zu schlafen scheint. Das beste Gesprächsthema beim Rauchen auf dem Balkon sind die vermuteten Geschichten um die Leute, denen wir tagein, tagaus ins Wohnzimmer schauen – und die wir doch nicht kennen. Das Verhältnis zu den Nachbarn gleicht einer absurd vertrauten Anonymität, die mich jeden Tag aufs Neue fasziniert.

Siegrists Kebap: Memo Kebap

Ich scheiss auf New Point. Den besten Kebap der Stadt gibt es bei Memo am Lindenplatz. Das Pitabrot ist getoastet und mit zwei verschiedenen Saucen oben und unten bestrichen. Das Fleisch wird frisch vom Dönertier geschabt, die Tomate vor den Augen geschnitten, und der Salat ist knackig. Ergänzt werden die frischen Zutaten mit der dritten Sauce – wahrscheinlich ein Geheimrezept, das den Unterschied zum Einheitsbrei bei New Point und Konsorten macht. Beim ersten Biss wird klar: Hier ist ein Meister am Werk. Die perfekte Abstimmung der Ingredienzen ist ein kulinarisches Feuerwerk. Natürlich darf auch bei Memo die obligate Frage «Mit Scharf?» nie fehlen. Aber Vorsicht – wer zu bestimmt Ja sagt, bekommt nicht nur ein Feuerwerk, sondern eine Explosion geboten.

Rizzis Musik: Blur am Morgen

Ich mag es nicht, morgens um 8 Uhr an die Uni oder sonst wohin gehen zu müssen. Ich bin müde und muss die Tramfahrt mit wildfremden Leuten verbringen, die genauso genervt sind wie ich. Womöglich noch im Stehen. Zum Glück gibt es aber gute Musik. Zum Glück gibt es Blur. Für Menschen, die sich nicht mit allem zufrieden geben. Die Band mag ihre besten Zeiten vor Jahren hinter sich gelassen haben; Musikgruppen, die sich einmal getrennt und dann aufgrund von Langeweile oder Geldsorgen wiedervereinigt haben, bringen es nicht mehr.

Aber Lieder wie «Charmless Man» oder «Parklife», die als Klassiker der Musikgeschichte gelten können, verhelfen mir auch am tristesten und grausten Februarmorgen zu neuem Lebensmut. Probiere es aus!