Christina Hug, Junge Grüne. Laura Zermin

Politik zum Zmittag (1)

Anlässlich der Nationalratswahlen 2011 lädt die ZS Kandidaten und Kandidatinnen auf einen Zmittag ein. Teil 1: Christina Hug von den Jungen Grünen.

23. Februar 2011

Warum hast du das Bellevue Deli ausgesucht?

Ich finde, die machen die besten Sandwiches – ich bin sonst kein Fan von Sandwiches. In der Schweiz ist das oft nur Brot, eine Scheibe Käse und Butter. Wenn du Glück hast mit ein bisschen Senf und einem Essiggürkli. Hier machen sie die Sandwiches liebevoll, mit vielen Zutaten und feinen Saucen.

Wie bringst du dein Fett vom vielen Deli-Sandwich-Essen dann wieder weg?

Ich gehe einmal in der Woche schwimmen, und vor einigen Monaten fing ich mit Joggen an. Ausserdem haben wir in der Familie einen Patchworkhund, und so muss ich zweimal die Woche einen längeren Hundespaziergang machen.

Dein Vater ist Gründungsmitglied der Grünen.

Bist du in diese Partei hi­neingeboren worden?

Ich bin in einer politischen Familie aufgewachsen, und durch meine Eltern war grüne Politik omnipräsent. Das heisst aber überhaupt nicht, dass ich nur deshalb bei den Grünen bin. Mir sind Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit sehr wichtig.

Womit entspannst du dich als engagierte Politikerin?

Ich lese viel und gerne. Keine Sachbücher, sondern Belletristik, Krimis. Und alle zwei Wochen gehe ich mit meiner Gotte in die Sauna.

Was geht dir auf den Keks?

Arbeiten schreiben für die Uni. Prüfungen habe ich viel lieber, auf die kann man lernen. Abwaschen finde ich auch furchtbar. Ich esse und koche sehr gern – aber abwaschen mag ich nicht, das muss dann jemand anderes für mich tun.

Wo im Alltag rebellierst du? Spickst du an Prüfungen oder fährst du schwarz?

Gespickt habe ich noch nie. Das mit dem Schwarzfahren passiert aber schnell einmal. Eigentlich bin ich immer mit dem Velo unterwegs. Wenn ich darauf verzichten muss, gerate ich oft in den Stress. Wenn dann das Tram kommt, denke ich: «Nein, ich muss jetzt einsteigen, ich habe keine Zeit, das Billet zu lösen.»

Wovon träumst du?

Ich wünsche mir gute Bildung für alle Menschen auf der ganzen Welt. Bildung ist die Grundlage, alle grösseren Probleme zu lösen. Wenn ich mir wünschen würde, dass die Leute sich umweltfreundlicher verhalten oder Konflikte nicht mit Gewalt lösen, dann ist damit nur jeweils ein Problem gelöst. Aber die Grundlage all dieser Problemlösungen ist das Wissen.

Was würdest du als Rektorin der Uni ändern?

Mir wäre es wichtig, dass Bildung und Forschung unabhängig von wirtschaftlichen Interessen sind. Mich stört es, wenn sich grosse Unternehmen in die universitäre Bildung einkaufen oder irgendwelche Daniel Vasellas als Gastredner an die Uni eingeladen werden. Andererseits ist es einfach so, dass Bildung teuer ist und die Steuerzahler je länger, je weniger bereit sind, dafür aufzukommen. Das ist ein Problem.

Aber du kandidierst ja nicht als Rektorin, sondern als Nationalrätin. Weshalb sollten die Studierenden dich wählen?

Weil ich mich sehr gern engagiere. Ich würde ein solches Amt sehr gewissenhaft ausführen und nicht nur blöd im Bundeshaus rumhängen.

Christina Hug, 1983

Studium: Politikwissenschaft

Partei: Junge Grüne Zürich

Zmittag im: Bellevue Deli

Anlässlich der Nationalratswahlen 2011 lädt die ZS Kandidaten und Kandidatinnen auf einen Zmittag ein. Falls auch du für den Nationalrat kandidierst, melde dich unter:

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