Fachverein der Architekturstudierenden an der ETH Zürich. PD

Platzmangel

Lotterie bei der Modulbuchung im Architektur-Master.

20. Oktober 2010

«Leider wurde Ihr Name nicht ausgelost und Sie können am Seminar nicht teilnehmen.» Solche E-Mails haben in der ersten Semesterwoche viele Architekturstudierende erhalten. Nachdem das Architekturdepartement den Master letztes Jahr auch für Studierende von anderen in- und ausländischen Hochschulen geöffnet hat, wird der Hönggerberg von Studierenden überschwemmt.

Am Ende der Woche hatten diese genug. Der Fachverein richtete einen Beschwerdebrief an die Rektorin der ETH. Mit ihr steht auch Departementsvorsteher Marc Angélil in ständigem Kontakt. Denn die Anzahl der Architekturstudierenden hat seit 2002 um 50 Prozent zugenommen, doch das Budget wurde diesem Zuwachs nicht angepasst. Noch nicht. Als Angehörige eines von drei Stardepartementen der ETH sind die Architekten hier in einer privilegierten Situation und können auf fliessende Gelder zählen. «Wir bekommen bis 2011 mehrere neue Professuren und uns wird mehr Geld und Raum zur Verfügung gestellt. Zudem soll die Zahl der ausländischen Studierenden verringert werden», zählt Angélil auf. Eine ständige Gratwanderung zwischen Quantität und Qualität sei jedoch nicht zu vermeiden.

Doch auch in einem Stardepartement passieren Fehler. «Was wir nicht Bedacht haben, war der Ansturm für Studierende, die noch keine Entwurfskurse belegen dürfen», räumt Angélil ein. So haben sich alle auf die Wahlfächer gestürzt, was letztendlich zum Chaos führte. Sein eigenes Wahlfachseminar hat Angélil inzwischen in eine Vorlesung für 150 Studierende umgewandelt.