Picasso auf der Bühne

Theater

20. Oktober 2010

Kaum ein Künstler hat einen so unverwechselbaren Stil wie Picasso. Jede Figur mit eckigem Gesicht und dem Mund an einer unmöglichen Stelle erinnert an ihn. Dass er jedoch auch als Theaterautor tätig war, geht bei all der Grossartigkeit seiner Malerei meist unter. Das «sogar theater» in Zürich wirkt dem entgegen und bringt Picassos vor Absurdität strotzendes Werk «Wie man Wünsche beim Schwanz packt» auf die schnucklig kleine Bühne.

In nur drei Tagen verknüpfte der grosse Künstler in seinem Stück Figuren wie Plumpfuss, Torte und Zwiebel miteinander zu einer wunderschön surrealen Geschichte. Deren Inhalt vollständig zu verstehen, bleibt für den Zuschauer wohl Wunschdenken, denn hinter den sechs aberwitzigen Akten steckt keine ultimative Logik. Picasso komponierte die Geschichte assoziativ – das Zusammenklingen der einzelnen Worte hat Vorrang vor der blossen Beschreibung von Emotionen.

Herausgekommen ist dabei eine Reise nach Absurdistan über Leben und Lieben, die sich von ihrem Entstehungshintergrund scharf abgrenzt. Im eisigen Winter des besetzten Paris schuf Picasso im Januar 1941 Bedeutendes: ein zeitlos schönes Stück Kunst, fernab von jeder schnöden Realität, poetisch, klangvoll, ein bisschen dada – als hätten sich seine Bilder in Worte verwandelt.

Wann: November 2010

Wo: «sogar theater», Josefstrasse 106, Zürich

Verlosung: Gewinne 4x2 Tickets, Teilnahme möglich bis 31. Oktober 2010

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