PD

Monkey Business

Comic

28. April 2010

In Joe Dalys «The Red Monkey Double Happiness Book» folgen wir den aberwitzigen Abenteuern des Illustratoren Dave in Kapstadt und Umgebung.

Es ist Dalys zweiter Band beim hervorragenden amerikanischen Comic-Verlag Fantagraphics. Wie für sein erstes Werk «Scrublands» hat er sich von der New Age-Bewegung inspirieren lassen. Charaktere wie Daves bester Freund Paul, ein Hippie mit Vollbart und Didgeridoo, scheinen auf diesem Trip hängen geblieben zu sein.

In der Geschichte «The Leaking Cello Case» geht der vom Schicksal gebeutelte Comiczeichner Dave der Quelle des unerträglichen Geräusches in der Wohnung über ihm nach, um seiner langweiligen bezahlten Arbeit zu entfliehen.

In der zweiten Geschichte jagen Dave und Paul ein entlaufenes Capybara (auch Wasserschwein genannt). Das an sich schon abenteurliche Unterfangen «Grossmeerschweinjagd» entwickelt sich zu einer wilden Story mit vermeintlichen Aliens, skrupellosen Immobilienhaien und einem Kampfaffen.

Dalys Figuren haben eine schöne holzschnittartige Qualität. Der Band zeigt, wie sehr die Kolorierung die Gesamtwirkung eines Comics verändern kann. Die erste Geschichte ist in leuchtenden Farben und mit vielen Verläufen ausgeführt, während die zweite flächig, mit warmen, eher erdigen Farben gestaltet ist. Besonders gut gefallen die nächtlichen Szenen, die in der Druckerei wohl für Schweissperlen auf der Stirn gesorgt haben dürften.

Mindestens ebenso sehr wie von den Bildern lebt der Comic aber von den absolut schrägen Dialogen, vor allem jenen zwischen Dave und Paul. Wer die «Freak Brothers» und «The Big Lebowski» mag, sollte sich diesen Comic unbedingt anschauen.