PD

Duell: Analverkehr

Ist Analverkehr eine abartige Sexualpraktik oder doch ganz natürlich?

Patrice Siegrist (Pro) und Corsin Zander (Contra)
28. April 2010

Dafür

Was früher der Oralsex war, ist heute der Analverkehr. Einst verpönt und tabuisiert, ist Fellatio mittlerweile in aller Munde. Ob im Hinterzimmer von Carl Hirschmann oder im Schlafzimmer; Jugendliche, Erwachsene und Eltern zelebrieren ihre ganz privaten Afterpartys. Oralverkehr gehört heute zum Paarungsverhalten von uns Zweibeinern wie der Schnuller zum Baby.

Jetzt erforschen wir neue Gebiete. Frauen beteuern, dass sie vielfach intensivere Orgasmen durch Analsex erleben. In den Gratiszeitungen wimmelt es von Fragen bezüglich der Hintertür. Selbst heterosexuelle Männer entdecken ihren Anus als erogene Zone. Konservative Kreise und selbsternannte Jugendschützer sind geschockt. Die Schuldigen? Medien, Musik und die verkommene Moral. Die Folge: Zensur. Beispiel dafür ist die angestrebte Indizierung des Arschficksongs von Sido im Jahre 2003.

Will man uns mündige Hauptprotagonisten der Demokratie in unserer noch intimsten Angelegenheit vor uns selber schützen? Das ist doch bedenklich! Paare und Singles, ob hetero- oder homosexuell, haben Spass daran und tun nicht einmal was Verbotenes. Sexuelle Revolutionen sind Teil der Menschheitsgeschichte! Soeben wurde die Antibabypille 50 Jahre alt, Sex zählt zu einem der erfolgreichsten Marketingmittel und Pornos machen seit «Deep Throat» nur noch Schlagzeilen, wenn sie Anspielungen auf die UBS machen oder gefragt wird: «Who’s nailin’ Palin?» Dem Analsex steht diese Integration in unser alltägliches Sexleben kurz bevor. Und das ist auch gut so!

Er ist eine Entdeckungsreise im Zeitalter der Globalisierung, ein Aufbruch in ein neues Zeitalter der Lust, ein Griff nach den Sternen, denen Rosetten ja bekanntlich ähneln. Er ermöglicht Anhängern einer gewissen Religion den Sex vor der Ehe, weil Frauen bei der Heirat noch Jungfrau sein müssen. Er gibt einem die Gelegenheit, den Koitus während der Periode zu geniessen und ist Ausdruck von Autonomie im eigenen Schlafzimmer! Deshalb lasst uns selber über unser Sexleben bestimmen, über den Arschfick rappen, ihn vor der Kamera praktizieren, ihn mit unserem One-Night-Stand ausprobieren, ihn regelmässig der Freundin besorgen oder ihn einfach vergessen, verdrängen und bleiben lassen!

Dagegen

Analsex ist Unzucht und gehört verboten! Schon der Apostel Paulus schrieb an die Galater: «Die Werke des Fleisches sind offenbar, und sie sind: Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel […]. Vor diesen Dingen warne ich euch im Voraus.» (Galater 5,19-21) Zu dieser scheusslichen Hurerei gehört neben dem Ehebruch und der Prostitution auch der Analverkehr. Leider verbieten weltliche Gesetze diese abscheuliche Sexualpraktik heute nur noch im südamerikanischen Guyana, in Indonesien und Saudi-Arabien. Nur für homosexuelle Paare ist sie zusätzlich im Iran, in Jamaika und Singapur streng verboten. Doch was zählen schon weltliche Gesetze, wenn wir Gottes Worte kennen?

Auch bezüglich des homosexuellen Verkehrs spricht die Bibel eine deutliche Sprache: «Darum hat sie Gott auch dahingegeben in schändliche Lüste: […] die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch des Weibes und sind aneinander erhitzet in ihren Lüsten und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihres Irrtums (wie es denn sein sollte) an sich selbst empfangen.» (Römer 1,26-27)

Gerade in heiklen Fragen sollte man sich an Gott orientieren, denn: «Es ist besser, Gott zu vertrauen, als sich auf Menschen zu verlassen.» (Psalm 118,8) So steht es in Zürich und 425 anderen Städten in der Schweiz an den Plakatwänden geschrieben. Aber das beachtet ja doch niemand mehr. Immer weniger Jugendliche vertrauen auf Gott und lassen sich statt dessen von den Medien leiten. Da haben Unzucht und Hurerei längst ihren Platz gefunden. Sex sells – damit zerstören die Medien unsere Gesellschaft, wie ein Virus, das ein Organ von innen auffrisst.

Selbst wenn man so naiv sein sollte und Gottes Worte ignoriert, kann man Analsex doch nicht befürworten. Sex dient einzig dazu, sich fortzupflanzen. Unsere Körper wurden so geschaffen, dass der Mann mit der Frau vaginalen Verkehr haben kann. Gott – oder von mir aus die Natur – hat das so vorgesehen. Das sollten sogar die Atheisten und andere Sündiger begreifen! Der After dient zur Ausscheidung von Kot, also missbraucht ihn nicht zur Befriedigung abnormaler Gelüste. Lasst euch nicht zu solch unreinen Dingen verleiten und seid gewarnt: Wer Hurerei begeht und dies nicht bereut, der wird ewig in der Hölle schmoren!