PD

Sturm

2. März 2010

Film

Grauenhaftes wirkt mit einfachen Mitteln am eindrücklichsten. Nüchtern, kahl, funktional und unspektakulär. Dies macht sich der deutsche Regisseur Hans-Christian Schmid in «Sturm» zunutze. Er arbeitet mit der Handkamera und macht sich fast dokumentarisch daran, Geheimnisse aufzudecken. Geheimnisse über Ereignisse, die nur Menschen in sich tragen, welche sie miterlebt haben. Erzählen können sie diese nicht. Entweder sind sie tot oder froh, endlich ein Leben gefunden zu haben, das frei ist von den Grausamkeiten des Krieges.

Srebenica 1995. Unter der Führung von Ratko Mladic besetzen serbische Kräfte die UN-Schutzzone. Ein grauenhafter Krieg. Massaker, Vergewaltigungen und tausende Tote. Den Haag 2010. Mladics Komplize Radovan Karadzic muss sich vor dem Haager Tribunal verantworten. Die Beweisführung ist schwierig, der Prozess emotional und der politische Druck gross.

Im Film von Schmid sitzt der General Goran Duric in Untersuchungshaft. Er ist verantwortlich für die Vergewaltigung bosnischer Frauen in einem Kurhotel in Vilina Kosa. Der Hauptzeuge, Alen Hajdarevic, wird von der Verteidigung als Lügner entlarvt – er war nie am Tatort. Die Anklägerin Hannah Maynard glaubt nicht an eine blosse Lüge und forscht in Alens Leben. Dabei stösst sie auf Alens Schwester Mira Arendt. Sie hat die Ereignisse hautnah miterlebt, wohnt heute aber in Berlin und will von all dem nichts mehr wissen. Es entwickelt sich ein spannender Kampf zwischen zwei starken Frauen. Maynard kämpft für die Wahrheit und Arendt für ein glückliches Leben fernab vom Krieg.

Als Arendt schliesslich doch bereit ist auszusagen, sind politische Machenschaften mächtiger und eine Aussage wird verhindert. Wahrheit ist Verhandlungssache. Wann: 14. März, 11 Uhr

Wo: RiffRaff, Zürich

Verlosung: Gewinne 5 × 2 Tickets,

Teilnahme: möglich bis am 10. März