Sieben Gründe, damit die SUZ wieder ihre Freiheit erhält. tobiasnussbaumer(at)hotmail.com

Sieben Gründe für eine SUZ

Der heutige Studierendenrat der Uni Zürich ist ein Papiertiger. Die ZS nennt sieben Gründe, warum die Universität Zürich dringend wieder eine verfasste Studierendenschaft braucht.

2. März 2010

1. Eigenständigkeit

Der heutige Studierendenrat (StuRa) ist eine Quasi-Institution der Uni. Er ist keine eigene Rechtspersönlichkeit und somit handlungsunfähig. Will er Verträge abschliessen, etwa eine Versicherung für einen Anlass, so muss die Uni Zürich unterschreiben. Eine unhaltbare Situation.

2. Dienstleistungen

Bis 1977 bot die SUZ viele studentische Dienstleistungen an: Die heutige Zen­tralstelle mit ihren Dienstleistungen ist eines der Überbleibsel. Auch eine Darlehenskasse gehörte damals noch dazu. Eine SUZ könnte diese Dienste wieder übernehmen und sogar erweitern.

3. Legitimation

Heute bequemt sich weniger als jeder zehnte Studierende, seine Stimme bei der Wahl zum StuRa-Parlament abzugeben. Das ist – seien wir ehrlich – eine Farce. Mit einem eigenständigen Auftritt, mehr Mitspracherechten und besserer Kommunikation könnte die Wahlbeteiligung auch wieder steigen. Oder man nutzt die Chance und schafft das heutige Parlament ab. Als Ersatz biete sich ein System wie dasjenige der Studierenden der ETH Zürich an. Dort delegieren die Fachvereine Vertreter an den Dachverband VSETH, welcher die Studierenden vertritt.

4. Einfluss

Heute sitzen zwar viele Vertreter und Vertreterinnen des StuRa in universitären Gremien. Das weiss aber kaum jemand. Ausserdem fehlt diesen Vertretern eine starke Unterstützung. Wer nimmt schon studentische Vertreter ernst, die sich nur durch mühsames Überreden zum Einsitz in einer universitären Kommission bewegen lassen und sowieso nur von einer verschwindenden Minderheit der Studierendenschaft gewählt wurden?

5. Neuanfang

Eine öffentlich-rechtliche Körperschaft bietet die Gelegenheit für einen Neuanfang, für eine moderne Revision des heutigen Systems. Dieses ist veraltet: Ein Parlament mit 70 Studierenden, das nur wenige interessiert und sich in endlosen Paragraphendiskussionen verliert. Eine Wiedererrichtung der SUZ bietet die Möglichkeit, die heutigen Strukturen zu überdenken und neu aufzuziehen.

6. Fachvereine

Die SUZ könnte die Fachvereine stärker einbinden. Es gibt Studierende, die bis zu ihrem Abschluss von den Fachvereinen und vom StuRa fast nichts mitbekommen haben. Die Fachvereine sind nah am Ober- und Mittelbau dran und wissen, wie in den Instituten der Hase läuft. Sowohl im StuRa-Büro als auch in den Fachvereinen sitzen Studierende, die Knochenarbeit leisten und sich mit Herzblut für die Uni einsetzen. Aber jeder für sich. Die müssen vernetzt werden. So liessen sich auch Synergien nutzen.

7. Geld

Über jeden Rappen, den der heutige StuRa ausgibt, befindet letztinstanzlich die Uni. Eine eigenständige SUZ kann Mitgliederbeiträge erheben. So hängt sie nicht mehr am Tropf der Universitätsleitung. Ausserdem wird so das universitäre Budget entlastet, was sogar einige sparwütige Politiker freuen sollte.