Ein gefälschter Shuochangyong. PD

Die Kunst des Fälschens

Ausstellung

2. März 2010

Fälschung ist in unseren Breitengraden durchwegs negativ konnotiert. Dem Fälscher wird kriminelle Energie und Profitgier sowie mangelnde Kreativität vorgeworfen. Wer möchte schon viel Geld in ein Kunstobjekt investieren, nur um dann festzustellen, dass es nicht «echt» ist? Kein Wunder also zählt die Angst, eine Fälschung ersteigert zu haben, zu den Urängsten eines jeden Sammlers und Museumsdirektors.

Grund genug für das Völkerkundemuseum Zürich, sich in einer Gastausstellung des Berliner Museums für Asiatische Kunst ausgiebig der Kunst des Fäl­schens zu widmen. Ergänzt wird die Austellung durch ein Supplement des Völkerkundemuseums zur Kunst des Verfälschens.

Die Berliner Gastausstellung konzentriert sich dabei auf Stücke aus China. Anlass dazu gab eine gefälschte Skulptur eines Shuochangyong (Bild). Dabei handelt es sich um eine chinesische Gauklerfigur, welche vorgibt eine Grabbeigabe aus der Han-Dynastie zu sein.

Die Ausstellung zeigt, welche Methoden Fälschern zur Verfügung stehen und wie man Fälschungen entlarven kann. Gleichzeitig wird der Fokus auf China aber auch genutzt, um auf kulturelle Eigenheiten einzugehen. So erfährt der Besucher, dass die Nachahmung und das Reproduzieren alter Kunstwerke nicht etwa verpönt war, sondern dass das Kopieren der alten Meister der Aneignung ihrer Fertigkeiten diente.

Wann: bis 30. Mai

Wo: Völkerkundemuseum Zürich

Öffnungszeiten: Di–Fr: 10–13, 14–17; Sa: 14–17; So: 11–17, Eintritt frei

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Ausstellung Kunst des Fälschens