Ohne SUZ geht nichts

Eine kleine Minderheit hat den StuRa gewählt. Sein begrenzter Einfluss kann die Studierenden nicht mobilisieren. Dies soll sich bald ändern.

25. November 2009

Der Studierendenrat (StuRa) tritt bei den Wahlen auf der Stelle. Die Beteiligung ist verglichen zum Vorjahr zwar marginal angestiegen, doch mit 7,92 Prozent noch immer tief. Gewählt wurde lediglich an der Medizinischen (5,99 Prozent), der Rechtswissenschaftlichen (6,29 Prozent) und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, welche mit 11,35 Prozent erneut die höchste Stimmbeteiligung für sich beansprucht. Insgesamt waren lediglich 9381 Studierende überhaupt stimmberechtigt, da abgesehen von den oben erwähnten Fakultäten stille Wahlen stattfanden. Das heisst, es fanden sich nicht genügend Freiwillige, die für den StuRa kandidieren wollten. Eigentlich hätte der Rat 70 Sitze, 16 davon werden im kommenden Jahr aber leer bleiben – doppelt so viele Sitze wie noch im Vorjahr.

Die SUZ muss her!

Es gibt zwei Gründe, weshalb sich so wenig Studierende bereit erklären, freiwillig an der Uni zu politisieren. Erstens wird der zusätzliche Aufwand nicht ausdrücklich anerkannt, denn es gibt kein Diploma Supplement, welches das Engagement würdigt. Und zweitens bleibt der Einflussbereich des StuRa begrenzt. Solange sich die Studierenden nicht in einer verfassten Körperschaft organisieren können, bleibt ihr Einfluss auf die Universität gering. Einen entsprechenden Antrag hat der StuRa bereits im Kantonsrat eingereicht. Die öffentlich-rechtliche Studierendenschaft der Uni Zürich (SUZ) hätte sehr viel mehr Möglichkeiten. Sie könnte studentische Organisationen wie beispielsweise die Fachvereine finanziell unterstützen und diese könnten ihr Angebot weiter ausbauen. Dabei würde die SUZ das universitäre Budget sogar um 150’000 Franken entlasten, da sie Mitgliederbeiträge erheben könnte. Vor allem aber hätte eine SUZ mehr Handlungskompetenzen und könnte selbstständig Mandate übernehmen und Verträge unterschreiben. Erst wenn der StuRa seinen Einfluss massiv steigern kann, steigen wohl auch die Beteiligung und das Interesse der Studierenden. Dies hängt nun vom Kantonsrat ab. Lehnt er die SUZ ab, wird sich der StuRa auch in den nächsten Jahren mit einer Wahlbeteiligung von unter zehn Prozent zufrieden geben müssen.

Resultate StuRa-Wahlen 2009

Sitzverteilung im StuRa

die.Fachvereine.ch 20 (− 4)

kriPo 8 (− 6)

Bolognese 2 (+ 1)

Skalp 9 (− 4)

Grüne Fraktion 2 (− 1)

Sinologie 1

FV Islam 1 (− 1)

Liberale 1 (− 1)

Die Gutmenschen 3 (neu)

Polito 5 (neu)

Move 1 (neu)

Geo 1 (neu)

Wahlbeteiligung nach Fakultäten:

MEF 5,99 %

RWF 6,29 %

WWF 11,35 %

THF stille Wahl

PHF stille Wahl

Vetsuisse stille Wahl

MNF stille Wahl

Gesamtwahlbeteiligung 7,92 %