PD

Der alltägliche Kampf

Comic

4. Mai 2009

Manu Larcenets preisgekröntes Comic-Epos «Der alltägliche Kampf» erzählt sechs Jahre aus dem Leben des jungen Fotografen Marco. Die Geschichte beginnt damit, dass sich dieser in die Einsamkeit eines Häuschens auf dem Lande flüchtet und die Therapie seiner Angstzustände abbricht. Kurz darauf verliert er auch noch seinen Job.

Was als Erzählung eines Selbstfindungsversuchs beginnt, mündet in eine überzeugende Geschichte über Liebe und Kunst, über Krankheit und Genesung, über Schuld, Angst und viele andere Dinge, die das Leben bereithält. Der Erzählstrang ist immer wieder durch Zeitsprünge unterbrochen und auch wichtige Figuren verschwinden plötzlich. Das gibt dem Comic den Charakter einer Bekanntschaft, gerade so als höre man ab und zu von einem Freund.

Die Geschichte besticht durch Sprach- und Bildwitz, auch wenn ernste Themen aufgegriffen werden. Die einzelnen Seiten erinnern mit ihrer dichten Gestaltung an ein Film-Storyboard und passen zur Rastlosigkeit des Protagonisten. Larcenets Zeichnungsstil ist vielseitig und entwickelt sich über die vier Bände mit der Handlung mit. Dasselbe gilt für die Kolorierung, welche vom Bruder des Autors ausgeführt wurde.

Eine Dosis französischen Alltags zwischen Sinnsuche und Verzweiflung und etwas vom Intelligentesten, was mir in letzter Zeit zwischen die Finger geraten ist.

«Der alltägliche Kampf» (4 Bd.) von Manu Larcenet

farbig, 32.2 x 23.8 cm

Softcover, je CHF 24 beim Comics-Shop Keller an der Froschaugasse